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Das Foto zeigt einen halbierten Wurzelballen vom Bambus

Bambus teilen

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Damit Bambus zuverlässig anwächst und sich weiterentwickeln kann, muss man beim Teilen und Einpflanzen einiges beachten. Wir erklären, wann man Bambus teilt und wie es am besten gelingt.

Bambus teilen zur vegetativen Vermehrung

In aller Regel vermehrt man Bambus vegetativ. Handelt es sich um einen horstbildenden Bambus vermehrt man ihn, indem man den Wurzelballen ausgräbt und teilt.

Bei einem ausläuferbildenden Bambus trennt man dagegen am Ende des oftmals langen Rhizoms eine gut entwickelte Jungpflanze oder ein Teilstück mit wenigstens einem, besser zwei bis drei Augen oder Sprossen ab. 

Bambus generativ, also durch Aussaat zu vermehren, das ist weitaus schwieriger. Denn Bambus blüht sehr selten und danach geht er dann meist ein. Folglich wird man kaum die Gelegenheit haben, den Bambus im eigenen Garten durch Aussaat zu vermehren.

Der Gartenfachhandel bietet zwar inzwischen auch Bambus-Saatgut an. Bis daraus ein Sprössling keimt und zu einem neuen Bambus herangewachsen ist, erfordert das viel Zeit, Fingerspitzengefühl und Geduld.

Horst-bildenden Bambus teilen

Das Foto zeigt einen Schirmbambus

Nur Bambus mit einem großen Wurzelballen verträgt eine Teilung in mehrere kleine Stücke oder mehrere Teilungen hintereinander im Laufe der Zeit. Die Regenerationsfähigkeit der Pflanze hängt immer von der ursprünglichen Größe des Wurzelballens ab.

Grundsätzlich sollte man einen horst-bildenden Bambus vor dem Ausgraben einige Stunden lang intensiv wässern. Dann saugen sich die Wurzeln voll und brechen oder reißen nicht ab, wenn man sie aus dem Boden hebt. Auch die Erde wird durch das Gießwassers etwas lockerer.

Die Halme bindet man dicht über dem Boden mit einem Seil zusammen. So vorbereitet, kann der Wurzelballen anschließend viel leichter aus dem Boden gehoben werden.

Das Foto zeigt mit einem Seil zusammengebundene Bambushalme

Einen großen Wurzelballen teilt man am besten mit einer Axt oder eine Motorsäge.

Unser Tipp!

Jeder Bambus-Teil sollte genügend Halme und Wurzeln behalten, um später wieder problemlos an- und weiterwachsen zu können.

Das Foto zeigt, wie ein Wurzelballen vom Bambus mit einer Säge zersägt wird

Jedes Teilstück sollte man sobald wie möglich wieder einpflanzen, und zwar mit ausreichendem Pflanzabstand zu einander. Dann werden die Pflanzen reichlich gegossen und die Wurzeln im Pflanzloch mit frischer Erde bedeckt.

Bei einer Bambusstaude mit einem sehr großen, mächtigen Wurzelballen kann man auch ringsum einzelne Teilstücke abstechen. Das ist für die Mutterpflanze schonender als das Teilen des gesamten Wurzelstocks. Jedes Teilstück muss aber genügend Wurzeln und mehrere Halme haben, um wieder gut im Boden anwachsen zu können.

Bambus als Kübelpflanze wird im Prinzip genauso geteilt, wie ein im Gartenboden gepflanzter Bambus. Er muss jedoch öfter geteilt werden, als eine frei im Garten stehende Solitärstaude. Durch die Größe des Pflanzgefäß werden dem Bambus engere Grenze gesetzt.

Wichtig!

Egal ob als Kübelpflanze oder als frei stehender Solitär-Bambus: Den Wurzelballen darf man nur so tief ins Pflanzloch setzen, dass die Oberkante des Wurzelballens mit der Bodenoberfläche abschließt.

Teilung von Ausläufer bildendem Bambus

Das Foto zeigt die Ausläufer eines Bambus

Ein Ausläufer bildender Bambus breitet sich durch sein unterirdisch wachsenden Rhizome so weit aus, bis eine Rhizomsperre ihm Grenzen setzt. Spätestens dann muss das Endstück des zu lang gewordenen Rhizoms abgetrennt werden.

Bevor man mit dem Ausgaben beginnt, bereitet man einen neuen Platz zum Wiedereinpflanzen vor. Der Durchmesser des Pflanzlochs sollte etwa den 1 ½-fachen Durchmesser des Wurzelballens haben.

Unser Tipp!

Um jeden neuen Standorte legt man gleich eine neue, kleine Rhizomsperre an.

Anschließend sucht man eine bereits gut entwickelte Jungpflanze mit mehreren Halmen und reichlich Wurzeln am Ende des Rhizom aus. Zur Not kann man auch ein Rhizom-Endstück mit mindestens 1 bis 2 Augen und genügend Wurzeln mit dem Spaten abtrennen.

Die Jungpflanze oder das abgetrennte Rhizomstück sollten nach dem Ausgraben aus dem Boden so schnell wie möglich wieder an andere Stelle eingepflanzt werden. Dazu setzt man sie in ein bereits vorbereitetes Pflanzloch und füllt es mit einem Gemisch aus reifem Kompost und Gartenerde auf. Der Garten-Fachhandel bietet dafür aber auch spezielle Bambus-Erde an, die alle notwendigen Nährstoffe im richtigen Mischungsverhältnis enthält. Dann wird der junge Bambus kräftig mit Wasser angegossen.

Das Foto zeigt wie Bambus gegossen wird

Wann teilt man Bambus?

Bambus, egal ob es eine horst-artige oder eine ausläufer-bildende Art ist, wächst schnell. Er wächst sowohl über als auch unter der Erde. Deshalb muss Bambus nicht nur regelmäßig zurückgeschnitten und ausgelichtet werden, man sollte ihn auch spätestens alle 2 bis 3 Jahre teilen. Sonst treten Mangelerscheinungen auf. Beispielsweise vergilben und vertrocknen die Blätter, bis der Bambus schließlich eingeht.

Die beste Zeit zum Teilen

Das Foto zeigt zwei gleiche Bambuspflanzen nebeneinander in Töpfen

Bambus kann man von März bis Anfang April und dann wieder zwischen Juli und Ende August separieren. In seiner Hauptwachstumsphase von April bis Juni verträgt er das Teilen nicht, weil er in dieser Vegetationsperiode seine ganze Kraft in die Bildung neuer Halme und Blätter steckt und dabei nicht gestört und unterbrochen werden darf.

Aber auch das Wetter muss zum Teilen und Pflanzen des Bambus passen: Am besten wählt man dazu einen Tag mit Bewölkung. Optimal ist, wenn es am Tag zuvor geregnet hat. Dann ist der Boden und damit auch der Wurzelballen des Bambus noch feucht und trocknet nicht so schnell aus.

Unser Tipp!

Sobald man eine Jungpflanze oder ein Rhizom-Teil mit dem Spaten abgestochen hat oder der Wurzelballen geteilt hat, bedeckt man die Wurzeln bis zum Wieder-Einpflanzen mit feuchter Erde, damit sie nicht austrocknen.

Werkzeug und Schutzkleidung

Beim Ausgraben und Herausheben des Bambus aus seiner Pflanzgrube sollte man grundsätzlich Schutzkleidung tragen, zumindest Arbeitshandschuhe und eine Schutzbrille. Die Halme können splittern und die Blätter haben teilweise schneidend scharfe Kanten.

Man bindet die Halme unten mit einem Seil zusammen, um den Bambus beim Herausheben aus dem Boden sicher handhaben zu können. Um den verholzten Wurzelballen trennen zu können, nimmt man am besten eine Kettensäge oder eine Axt.

Pflanzt man die abgetrennten Bambus-Teile nicht sofort wieder ein, setzt man sie in einen Eimer oder Mörtelkübel mit etwas Wasser oder bedeckt die Wurzeln mit feuchter Erde.

Unser Tipp!

Nach dem Wiedereinpflanzen gießt man Bambus mit reichlich Wasser an, damit der Wurzelballen nicht austrocknet.