Die Bambus-Pflege, die im Laufe eines Jahres anfällt, ist eigentlich für alle im Garten gepflegte Bambus-Arten und -Sorten gleich.
Pflanzzeit

Die beste Pflanzzeit für einen Bambus im Garten ist das späte Frühjahr. Dazu setzt man den Bambus mit dem Ballen in den lockeren, durchlässigen Boden. Die Fläche rund um den Bambus wird mit einer mehrere Zentimeter hohen Mulch-Schicht aus Rindenmulch, Stroh oder noch nicht voll ausgereiftem Kompost ausgelegt.
Optimales Wasserverhältnis

Wird der Bambus an den Rand des Gartenteichs gepflanzt, sollte man darauf achten, dass die Bambus-Wurzeln vor Staunässe geschützt sind. Denn Staunässe verträgt auf Dauer kein Bambus. Deshalb sollte der Platz, an dem der Bambus gepflanzt wird, etwa 30 cm oberhalb des Wasserspiegels des Teiches liegen.
Andererseits darf der Boden, in dem der Bambus wächst, nie völlig austrocknen. Um dies zu verhindern, wird der Boden, wenn die Gefahr des Austrocknens besteht, gründlich und durchdringend gewässert.
Düngung

Auch das Düngen gehört zur optimalen Bambus-Pflege. Jedes Jahr im Frühjahr bekommt der Bambus eine Voll-Düngung aus halb-verrottetem Stallmist. Diese Volldüngung sollte man im Herbst wiederholen. Hat man keinen Bauernhof mit Viehhaltung in der Nähe bietet der Gartenfachhandel als guten Ersatz granulierten Rinderdung an.
Bewährt hat sich auch der sogenannte Ebert-Bambus-Dünger, eine Mischung aus organischen und mineralischen Bestandteilen. Und bei diesem Dünger ist der Phosphat-Anteil ausgesprochen niedrig.
Alternativ kann auch mit einem im Gartenfachhandel angebotenen Volldünger, der stickstoff-betont, aber salzarm ist, gedüngt werden. Dieser Dünger muss allerdings in regelmäßigen Intervallen vom ersten Austrieb der Bambus-Halme im Frühjahr bis in den Juli hinein wiederholt werden.
Unser Tipp!
Zusätzlich kann man den Bambus ab dem Frühjahr mehrmals bis zum Sommerende mit einer Schachtelhalm-Brühe gießen. Das stärkt seine Widerstandskraft gegen Blatt-Krankheiten und Schädlinge.
Rückschnitt

Auch für den jährlichen Rückschnitt ist die beste Zeit das Frühjahr. Doch der richtige Rückschnitt weicht stark vom Rückschnitt ab, den wir für die meisten Gehölze im Garten gewohnt sind, denn jeder einzelne Bambushalm wächst nur eine Saison lang. Und einmal geschnittene Bambushalme wachsen nicht mehr weiter.
Deshalb darf eine Bambus-Hecke beispielsweise nicht niedriger als bis zur vorgesehenen Endhöhe zurückgeschnitten werden. Beim Auslichten im Frühjahr werden aber die Triebe, die unten verkahlt sind, aus der Hecke vollständig herausgeschnitten. Vergreiste, grau und unansehnlich gewordene Halme schneidet man auch vollständig heraus.
Niedrig bleibende Busch-Bambus-Arten der Gattung Pleioblastus, wie der Dichtbuschbambus Pleoblastus chino oder der Matten-Buschbambus Pleioblastus pygmaeus, die als Bodendecker im Garten angepflanzt werden, kann man mit der Sense oder mit der Heckenschere trimmen. Oder man setzt ihrem Ausbreitungsdrang mit dem Rasenmäher Grenzen.
Bambus-Pflege im Sommer: Gießen, Mulchen, Ausläufer im Griff behalten
Bambus sollte immer einen mäßig feuchten Boden haben, doch regelrecht im Wasser stehen (Staunässe), das bekommt ihm gar nicht. Das heißt, man sollte ihn regelmäßig, aber mäßig gießen.

Viele Bambus-Arten wachsen in ihrer ostasiatischen Heimat in den Nebel vergangen Bergen. Da profitieren sie von der dort herrschenden, hohen Luftfeuchtigkeit. Das können wir ihnen im Garten leider nicht bieten.
Gemulcht wird der Bambus zweimal im Jahr. Im Frühjahr und dann noch einmal im August.
In der Hauptvegetationszeit können die Ausläufer bildenden Bambus in einer Tiefe von 10 bis 30 cm im Boden manchmal bis zu 3 m lange Ausläufer bilden. Sie bleiben oft unentdeckt. Erst wenn die ersten Sprosse nach oben treiben, sieht man sie. Damit sich der Bambus nicht unkontrolliert im Garten weiter ausbreitet, gräbt man die Ausläufer aus und schneidet oder hackt sie ab und vernichtet sie. Oder man nutzt einige Rhizom-Teile mit Sprossen-Augen zur vegetativen Vermehrung.
Am besten ist es jedoch, wenn man ausläufer-bildenden Bambus-Arten von Anfang an, also im Frühjahr, mit einer genügend tief reichenden Wurzelsperre Grenzen setzt.
Herbstvorbereitung: Bambus auf den Winter vorbereiten
Jungbambus braucht im ersten Winter einen Winterschutz. Dazu schichtet man einfach trockenes Falllaub in einem Pflanz-Korb aus engmaschigem Kükendraht rund um den Bambus-Fuß auf.
Bambus im Kübel ist besonders frost-gefährdet. Diesen Bambus schützt man, in dem man den Pflanzkübel mit Kokos- oder Jutematten, Luftpolsterfolie oder Styropor gut isoliert.
Unser Tipp!
Ideal zum Überwintern empfindlicher Bambus-Arten ist auch ein nicht geheizter Wintergarten!

Winterschutz: So kommt der Bambus gut durch die Kälte

Manche Bambus-Art, beispielsweise der Pfeilbambus Pseudosasa japonica, ist in klimatisch raueren Lagen nicht ausreichend winterhart. Deshalb pflanzt man sie erstens an einen geschützten Platz im Garten und verteilt zweitens rund um den Bambus im Spätherbst eine dicke Mulchschicht.
Doch viele Bambus-Arten haben eine höhere Winterhärte als man annehmen möchte. Erstaunlicherweise vertragen sie die Kälte, wenn die Luftfeuchtigkeit gleichzeitig hoch ist, wie zum Beispiel in Meeresnähe. Und auch im Winter darf der Boden nicht völlig austrocknen, sondern sollte mäßig feucht gehalten werden.
Für Kübel-Bambus sollte man deshalb keinen reinen Sandboden nehmen, der besonders durchlässig ist und schnell austrocknet, sondern ein Lehm-Sandgemisch. An frostfreien Tagen sollte man den Bambus auch etwas gießen.
Außerdem verträgt Bambus eine konstant andauernde Winterkälte besser als einen Wechsel zwischen Frost- und frostfreien Perioden. Auch ein Wechsel zwischen tiefen Nachttemperaturen und höheren Tagestemperaturen über Null mit einer intensiven Sonneneinstrahlung können dem Bambus schaden.
Unser Tipp!
Jungbambus braucht im ersten Winter einen Winterschutz. Dazu schichtet man trockenes Falllaub in einem Pflanzkorb aus engmaschigem Küken-Draht rund um den Bambus-Fuß auf.