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Das Foto zeigt eine Bambus Pflanze, die zwischen einem Haselnussstrauch heraus schaut

Bambus entfernen: Wie bekomme ich den Bambus los!

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Wächst Bambus an einer Stelle, an der er unerwünscht ist, wird man ihn meist nur schwer wieder los. Wir haben einige Tipps und Tricks, wie man Bambus im Garten wieder los werden kann.

Werkzeug zum Beseitigen von Bambus

  • Spaten und Schaufel – zum Ausstechen und Herausheben
  • Axt – um besonders hartnäckige Rhizome zu zerschlagen
  • Säbelsäge
  • Rasenmäher
  • Schutzbrille und Arbeitshandschuhe

Bambus los werden: Vorgehen beim Entfernen

Das Foto zeigt mehrere Bambuspflanzen nebeneinander

Das Frühjahr nutzen

Eigentlich kann man Bambus zu jeder Jahreszeit schneiden und entfernen, aber am einfachsten gelingt dies im Frühjahr, wenn der Bambus beginnt neu auszutreiben. Dann nutzt die Bambuspflanze die über den Winter im Rhizom gespeicherte Nährstoffe zum Wachsen. Dann sind die Rhizome und die noch jungen Halme weich und lassen sich leichter schneiden, trennen, ausreißen und entfernen.

Nach welchem Muster geht man vor?

Wenn man den gesamten Bambus-Dschungel loswerden will, arbeitet man sich am besten von Außen nach Innen vor. Man trennt zuerst den äußeren Ring der Bambuspflanzen auf und versucht dann den gesamten äußeren Ring freizulegen und zu entfernen. Damit sind erst einmal dem Ausbreitungsdrang Grenzen gesetzt. Allerdings kann es lange dauern, bis man sich auf diese Weise bis ins Zentrum, also die „Keimzelle“ des Bambus-Dschungels vorgearbeitet hat. Manchmal ist das selbst in einer Saison nicht zu schaffen.

Auch wenn man einen kleinen Teil des Bambus erhalten und in einen gepflegten, lichten Bambus-Hain verwandeln will, geht man am besten nach diesem Schema vor. Doch auch dann muss man die Rhizome von den Bambus-Pflanzen, die erhalten blieben sollen, abschneiden. Sonst breitet sich der Bambus „heimlich“, d.h. unter der Oberfläche wieder aus.

Erst die Halme, dann die Rhizome schneiden und durchtrennen

Das Foto zeigt wie ein Bambushalm mit einer Gartenschere abgeschnitten wird

Die Halme muss man so dicht wie möglich über dem Boden abschneiden. Sind die Halme noch dünn und weich, kann man unter Umständen mit einem Rasenmäher ein paar Mal drüber fahren. Kleinere Flächen kann man stattdessen auch mit einer Astschere bearbeiten. Für ältere, dickere Halme muss man eine Kettensäge nutzen.

Unser Tipp!

Ältere, gerade gewachsene Halme kann man zum Stützen anderen Stauden im Garten verwenden.

Den Wurzelballen des Bambus legt man frei, indem man ihn mit einem Spaten umsticht. Mit einem spitz zulaufenden Spaten kann man dann auch die Rhizome, die sich vom Wurzelballen her ausbreiten, abtrennen. Die stärkeren, besonders harten Rhizome durchtrennt man am besten mit einer Axt.

Wurzelballen entfernen

Das Foto zeigt mit einem Seil zusammengebundene Bambushalme

Bei einem kleinen, horstartig wachsenden Bambus kann man den Wurzelballen aus dem Boden heben. Bei einem großen Wurzelballen zerschneidet man ihn zunächst in Teile. Ist der Wurzelballen hart und verfilzt gelingt dies am besten mit einer Säbel-Säge. Eine Kettensäge sollte man jedoch nicht verwenden. Die würde bei Kontakt mit der Erde schnell stumpf.

Rhizome vollständig ausgraben und entfernen

Hat man die Rhizome voneinander getrennt, gräbt man sie vollständig aus und entfernt sie. Sonst könnte der Bambus wieder austreiben.

Das Foto zeigt das Rhizom vom horstbildenden Bambus
Hier das Rhizom eines horst-bildenden Bambus. Diese Wuchsform wird wissenschaftlich pachymorph genannt.

Jährlich noch nacharbeiten

Es kann sein, dass nach einiger Zeit doch wieder auf der komplett gerodeten Fläche neue Bambus-Triebe auftauchen. Man gräbt sie allerdins nicht gleich wieder aus, damit würde man nur die Vermehrung des Bambus wieder forcieren.

Man wartet bis genügend Neuaustriebe da sind. Die schneidet man dann einfach dicht über dem Boden ab und fährt hin und wieder sicherheitshalber mit dem Rasenmäher über die Fläche.

Irgendwann gibt dann auch der wuchsfreudigste Bambus auf und bekommt auch keine neuen Blätter mehr. Denn für das Wachstum der neu austreibenden Halme braucht der Bambus die Nährstoffe aus dem Rhizom. Doch wenn ihm die Nährstoffzufuhr mit den abgetrennten Halme im wahrsten Sinne abgeschnitten wird, kann das Rhizom dem Neuaustrieb nicht mehr die nötige Energie liefern und stirbt ab. Das Rhizom muss man nicht ausgraben, es wird von selbst im Boden verrotten.

Alternative Methoden

Ausgraben der einzelnen Rhizome

Mit Spaten, Axt und Schere werden alle unterirdischen Rhizome ausgegraben und entfernt. Da Bambus ein unterirdisches Geflecht bildet und sehr wuchsfreudig ist, ist diese Methode mit viel Schweiß und körperlicher Anstrengung verbunden.

Das Foto zeigt Rhizome einer Bambuspflanze

Bambus überirdisch abmähen

Mäht man Bambus regelmäßig überirdisch ab, wird die Pflanze auf Dauer beschädigt und kann nicht mehr weiter wachsen. Dicke Horste schneidet man im Voraus mit einer Gartenschere ab.

Unser Tipp!

Der Einsatz einer Elektro-Bodenhake erleichtert die Arbeit: Die Wurzeln werden abgetrennt und gleichzeitig der Boden umgegraben.

Schwarze, UV- und wasserdichte Plane

Den Bambus mit der Plane komplett abdecken. So bekommt dieser weder Licht, noch Wasser und Sauerstoff und geht ein. Die Plane muss für für ca. 1 bis 3 Monate dicht am Boden anliegen. Eventuell können Schäden am Rasen entstehen.

Chemische Methoden zum Bambus los werden

Auch der Einsatz von Wurzel- und/ oder Unkrautvernichter können zum Erfolg führen. Hier unbedingt die Anleitung auf der Packungsbeilage beachten.

Besonders schwer zu entfernender Bambus

Besonders schwierig komplett zu entfernen sind Ausläufer bildenden Bambus-Arten, und zwar nicht nur die hochwachsenden Arten aus der Gattung Phyllostachus, sondern auch die klein bleibenden Pleoblastus-Arten, wie der Zwergbambus Pleioblastus pygmaeus mit einer Wuchshöhe von nur 20 bis 30 cm.

Und selbst wenn einst eine Wurzelsperre rings um den Bambus eingesetzt wurde, kommt es vor, dass die Barriere überwuchert wurde und so das vollständige Ausgraben und Entfernen des Bambus noch erschwert.

Aber auch horstbildende Bambusarten mit ihrer kompakten Wuchsform können manchmal Schwierigkeiten beim restlosen Entfernen machen. Der Schirmbambus Fargesia murieliae (Beispiel Murielbambus) bildet beispielsweise dickbauchige Rhizome, die nur schwer zu entfernen sind.

Leichter zu entfernender Bambus

Horst bildender Bambus hat einen harten, ausladenden Wurzelballen, jedoch ohne sich durch meterlange Rhizome auszubreiten. Solche Bambus-Arten mit einem sogenannten pachynomen Wachstum, lassen sich deutlich einfacher aus dem Boden ausgraben und entfernen.  Allerdings gibt es auch hier einige Ausnahmen.

Alternative: Den ursprünglichen Bambus-Hain wieder herstellen

Das Foto zeigt Bambusblätter

Eins vorhergesagt: Einen ursprünglichen Bambus-Hain wieder herzustellen ist nicht einfach. Denn im Bambus-Dschungel sind seit der Anlage des Bambus-Haines vor etlichen Jahren noch alle Jahrgänge von Bambus-Halmen vertreten, darunter auch die abgestorbenen.

Der günstigste Zeitpunkt für die „Renaturierung“ des Bambus-Haines ist der Monat März, wenn der Bambus noch Winterruhe hält und noch nicht neu austreibt.

Man arbeitet sich von außen nach innen vor, bis man die Kernzone, also den Bereich der später als Hain stehen bleiben soll, erreicht hat. Alle alten, toten oder zu dicht stehenden Halme schneidet man bodennah ab. Sind die Halme dünn, gelingt dies mit einer Rebschere. Dazu nimmt man den Halm in die Hand und drückt ihn in einem Bogen von sich weg. So kommt Spannung in den Halm und er lässt sich leichter durchschneiden.

Die im Boden verbleibenden Rhizome zerhackt man. Können sie keine neuen Triebe und Blätter mehr bilden, fehlt ihnen die nötige Nähstoffzufuhr und sie verrotten im Boden. Mit einem starken Häcksler zerkleinert man die abgeschnittenen Halme und verteilt sie im Hain als Bodenstreu.