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Das Foto zeigt eine Bambuspflanze und eine Couch aus Bambus

Bambusmöbel – Design, DIY, Pflegehinweise

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Bambus hat sich in den letzten Jahren immer stärker durchgesetzt, und auch Bambusmöbel erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Dank moderner Technologien lassen sich die von Natur aus runden und hohlen Halme nicht nur für Gartenmöbel als Ersatz für die früher üblichen Rattanmöbel nutzen, sondern auch zu Platten pressen, die für Tische, Schränke und viele andere Möbelstücke geeignet sind. Bambusmöbel sind leichter, ebenso stabil wie Holz – und zudem deutlich preiswerter.

Bambus als schnell wachsende, nachhaltige Ressource

Das Foto zeigt einen Riesenbambus

Bambus ist eine schnell wachsende, nachhaltige Ressource für die Bauwirtschaft und die Möbelindustrie. Der am häufigsten genutzte Moso- oder Riesenbambus erreicht jährliche Zuwachsraten von bis zu 150 cm. Dank seines raschen Wachstums kann Bambus deutlich mehr Kohlendioxid speichern als viele Gehölze und so, in Plantagen angebaut, zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen.

Die Halme lassen sich in Längsstreifen schneiden, verleimen und in mehreren Schichten zu stabilen Bambusplatten pressen. Bambus ist hart, elastisch und zugleich leichter als Holzplatten. Auch als Parkett gewinnt er zunehmend an Beliebtheit gegenüber klassischem Eichenparkett.

Woher kommt das Ausgangsmaterial, der Bambus?

Das Foto zeigt eine Bank aus Bambus

Ursprünglich nutzte die Möbelindustrie importierte Bambushalme aus Thailand, Indonesien oder China. Diese Halme haben Durchmesser zwischen 1 und 12 cm, meist um 3 cm. Durch lange Transportwege und Zwischenlagerungen entstehen jedoch oft Risse im Material.

Schon gewusst?

Zunehmend werden frisch geerntete, grüne Bambushalme aus europäischem Anbau verwendet, mit Durchmessern von 3 bis 12 cm und Längen bis zu 6 m.

Vorbereitung & Verarbeitung von Bambus

Ausgangsmaterial

Das Foto zeigt Bambusrohr

Ausgangsmaterial sind runde Bambushalme, innen hohl und mit einer Wanddicke von wenigen Millimetern bis hin zu mehreren Zentimetern. Daraus lassen sich beispielsweise Gartenstühle und Sessel herstellen, die teils noch immer als Rattanmöbel angeboten werden. Für Möbel wie Tische und Schränke braucht man jedoch flache Platten oder Furniere – dafür sind runde, hohle Bambushalme ungeeignet.

Herstellung flacher Bambusplatten

Vor mehr als 40 Jahren fand der chinesische Professor W. Y. Hsiung eine Lösung: Er entwickelte ein Verfahren, um runde Halme zu flachen Platten zu verarbeiten. Ausgangsmaterial waren Halme des schnell wachsenden Moso-Bambus mit bis zu 10 cm Durchmesser. Diese wurden in etwa 3 cm breite und 1 cm dicke Längsstreifen geschnitten, aneinandergefügt, in mehreren Schichten übereinandergelegt und unter hohem Druck zu Platten gepresst.

Die so entstandenen „Tischlerplatten“ eigneten sich hervorragend für Möbel und besitzen von Natur aus eine ansprechende Maserung, die bei Holzmöbeln meist nur durch Furniere erzielt wird.

Vorteil!

Plattenwerkstoffe aus Bambus sind in der Regel nur etwa halb so teuer wie Holzplatten. Neben verleimten und gepressten Bambusplatten gibt es inzwischen auch Grobspan- und Sperrholzplatten aus Bambus.

Bambusparkett

Das Foto zeigt Bambus Parkett

Seit einigen Jahren ist zudem Bambusparkett auf dem Markt. Die Herstellung ist jedoch aufwendiger als bei Eichenparkett: Die Halme werden gespalten, von Knotenresten und Außenhaut befreit, mit Wasserdampf behandelt – dabei karamellisieren die im Bambus enthaltenen Zucker und färben ihn dunkler –, anschließend getrocknet, geklebt, gepresst, geschliffen und lackiert.

Neuere Verfahren nutzen Harz als Kleb- und Bindemittel, wodurch ein hochverdichtetes, besonders strapazierfähiges Material entsteht. Kein Wunder, dass Bambusparkett zunehmend beliebter wird und Tropen- oder Eichenholzparkett Konkurrenz macht.

Unterschiede in Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit

Das Foto zeigt Stühle aus Bambus

Die Tabelle zeigt die Unterschiede in Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit zwischen Bambus, Rattan und Holz für die Herstellung von Möbeln:

  BambusRattanHolz
Quellefast unerschöpflichverlängerbarsehr eingeschränkt
Wachstumsrateca. 3 bis 5 Jahremittelmäßigsehr langsam (oft Jahrzehnte)
CO2-Absoprtionhochmittelunterschiedlich
Nachhaltigkeitsehr hochmittelmäßigunterschiedlich
Umweltbelastungniedrigmittelmäßigunterschiedlich

Reinigung von Bambus-Möbeln & -Parkett

Das Foto zeigt wie ein Boden mit dem Wischmopp gesäubert wird

Bambusmöbel vertragen auf Dauer weder starke Sonneneinstrahlung noch hohe Luftfeuchtigkeit und sind daher als Gartenmöbel nur bedingt geeignet. Zur Reinigung sollte man ein weiches Tuch oder eine Bürste mit weichen Borsten verwenden.

Unser Tipp!

Grobe Verschmutzungen lassen sich mit milder Seifenlauge entfernen, anschließend mit Wasser gründlich nachspülen und die Möbel sorgfältig abtrocknen.

Fußböden und Parkett aus Bambus

Das Foto zeigt einen Parkettboden auf dem Stühle und ein Tisch stehen

Staub und Schmutz sollten möglichst sanft und trocken entfernt werden – am besten mit einem weichen Besen oder mit dem Staubsauger. Für die Feuchtreinigung eignet sich ein weiches Tuch oder besser noch ein Wischmopp.

Wichtig ist, dabei so wenig Wasser wie möglich zu verwenden und überschüssige Feuchtigkeit – Pfützen oder Tropfen – sofort gründlich zu entfernen, da Wasser dem Bambus auf Dauer schadet.

Wichtig!

Keine scharfen oder abrasiven Reinigungsmittel verwenden, da diese Kratzer auf der Oberfläche der Bambusplatten hinterlassen können.