Bambus gilt in vielen Kulturen als Heilpflanze, da seine Blätter und Extrakte entzündungshemmend, verdauungsfördernd und stärkend auf Knochen und Bindegewebe wirken. Zudem kann Bambus bei Hautproblemen, Gelenkbeschwerden und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems eingesetzt werden.
Die Bedeutung des Bambus in der Traditionellen Chinesischen Medizin

In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden fast alle Teile des Bambus genutzt – Sprossen, Blätter, Saft, Bambusstreifen und Bambus-Kiesel. Viele Bambusbestandteile wirken fiebersenkend, hustenstillend, krampflösend und schmerzlindernd. Sie können sogar zur Linderung von Ängsten eingesetzt werden.
Vor allem drei Bambus-Arten, der Schwarze Bambus, der Essbare Bambus und der Phyllostachys bambusoides werden als Heilpflanzen eingesetzt. Doch auch andere besitzen gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Phyllostachys nigra – Schwarzer Bambus, auch Schwarzrohr-Bambus

In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Blätter, Saft der Stängel und Wurzeln des Schwarzen Bambus genutzt: Die Blätter wirken fiebersenkend und helfen bei Erkältungen und Entzündungen der Mundschleimhäute. Der Stängelsaft lindert Husten, löst Schleim und beruhigt bei Bronchitis. Auch Wurzelextrakte können Fieber senken und beruhigend wirken.
Der bis zu 8 m hohe Bambus „Partridge Cane“ (Variante henonis) hat keine schwarzen, sondern grün gefleckte Halme in hellem Rot bis Braun. Die papierdünnen Blätter sind dunkelgrün, und die Pflanze bildet dichte, bis zur Basis belaubte Büsche.
Phyllostachys edulis – Essbarer Bambus

Der bis zu 30 m hohe Bambus, in Asien als Moso-Bamboo bekannt, hat entzündungshemmende Blätter, die besonders bei Arthritis eingesetzt werden. Die Blattscheiden wirken gegen Übersäuerung des Magens und Übelkeit.
Phyllostachys bambusoides
Der 4–6 m hohe „Timber Bamboo“ wird in Asien vor allem als Holzbambus genutzt. Seine Blätter wirken fiebersenkend, junge Sprossen helfen bei Hämaturie. Aus getrockneten Blättern lässt sich Bambus-Tee bereiten, der Rückenschmerzen lindern kann und kalt getrunken im Sommer erfrischt.

Schon gewusst?
In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt Bambus-Tee zudem als schmerzlindernd, fiebersenkend und krampflösend.
In Indien werden Bambus-Extrakte zur Behandlung von Asthma, Menstruationsbeschwerden und sogar Lepra eingesetzt.
In Asien tragen viele Menschen ein Stück Bambuskohle an einer Halskette, da ihr eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird. Auch Bambuskohle-Produkte sowie Tee aus Bambusblättern sollen helfen, Stress abzubauen.
Schon gewusst?
Als Aphrodisiakum gilt ein spezielles Sekret, das sich kristallin im Inneren mancher Bambushalme absetzt.
Der sogenannte Bambus-Kampfer – Tabachir oder Tabaxir – wird in China und im arabischen Raum seit Langem als Heilmittel verwendet. Dabei werden gelblich-braune, erbsengroße Ablagerungen aus gespaltenen Halmen herausgekratzt. In China findet Tabachir Anwendung bei Depressionen, Nervosität und Erkältungskrankheiten.
Auch in der Ayurveda-Medizin spielen Bambus-Extrakte eine wichtige Rolle – etwa zur Förderung der Hautelastizität, zur Straffung der Kopfhaut und zur Anregung des Haarwuchses.

Bambus als Heilpflanze in der Naturheilkunde des Westens
In der westlichen Naturheilkunde wird Bambus vor allem wegen seines hohen Siliziumgehalts in den grünen Blättern geschätzt. Er wird zur Behandlung von Bandscheibenproblemen, Gelenkentzündungen und Arthrose eingesetzt.
Auch in der Homöopathie spielt Bambus eine wichtige Rolle. Er kommt in Form von Tropfen, Ampullen oder Globuli vor allem zur Linderung von Schmerzen des Bewegungsapparates zum Einsatz.
Zunehmend finden Bambus-Extrakte auch in der Kosmetikindustrie Verwendung – etwa in Badezusätzen, Cremes, Pasten oder Nagellacken.
Bambus-Fußpflaster, die auf rund 60 Akupunkturpunkte wirken sollen, gelten als Mittel zur Entgiftung des Körpers. Sie werden auf die Fußsohlen geklebt und im Schuh getragen, bis sich das Pflaster schwarz verfärbt.

Welche Inhaltsstoffe machen den Bambus zu einer so wertvollen Heilpflanze?

Schon gewusst?
Bambus enthält zu mehr als 70 % Kieselsäure. Diese stärkt unser Bindegewebe und unsere Knochen.
Die enthaltenen Flavonoide neutralisieren freie Radikale und wirken entzündungshemmend, etwa bei Magen-Darm-Beschwerden oder Gelenkentzündungen.
Phenolsäuren im Bambus hemmen das Wachstum schädlicher Pilze und Bakterien.
Bambus-Extrakte fördern die Verdauung, können den Cholesterinspiegel senken und die Kollagenbildung anregen. So unterstützen sie die Regeneration von Knorpelgewebe – hilfreich bei Arthrose und Arthritis.
Auch bei Hautproblemen wie Akne oder Ekzemen können die entzündungshemmenden Eigenschaften von Bambus-Extrakten lindernd wirken.