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Das Foto zeigt trockenresistente Gartenpflanzen

Trockenresistente Gartenpflanzen

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Trockenheitsresistente Gartenpflanzen: Besondere Eigenschaften

Wir möchten trockenresistente Gartenpflanzen vorstellen. Unsere Auswahl umfasst je 5 Baumarten, 5 Straucharten, 5 Stauden und 5 Ziergräser. Dabei haben wir besonders pflegeleichte Arten und Sorten ausgewählt, die fit für den Klimawandel sind – d. h. die winterhart sind, plötzlich einsetzende Starkregen und längere trockene-heiße Sommerperioden unbeschadet überstehen.

Das Foto zeigt ein Kind auf einem Baum, einen Baum in der Sonne und Liegestühle

Für den familienfreundlichen Garten wurden ausschließlich ungiftige Pflanzen ausgewählt. Das gilt besonders für die fruchtenden Sorten, deren leuchtend rote, blaue oder schwarze Beeren Kleininder magisch anziehen.

Bäume, die im Sommer wenig Wasser brauchen

Amerikanischer Amberbaum (Liquidamber styraciflua)

Der aus Nordamerika stammende Amberbaum fällt vor allem im Herbst durch seine leuchtend roten Laubblätter auf, deren Form den Blättern des Spitzahorns ähneln. Seiner markanten Frucht zufolge wird er auch Seesternbaum genannt.

Der in Mitteleuropa 10 bis 20m hoch werdende Amberbaum wird in den kommenden Jahren sicher die Nummer 1 unter den besonders klima-resistenten Gehölzen sein. Er verträgt sowohl Überschwemmungen nach plötzlichem Starkregen als auch Trockenperioden, ohne dass er gewässert werden muss. Harz und Blätter sind teilweise für Mensch und Tier leicht giftig, aus dem Saft des Baumes wird aber auch Parfüm und Kaugummi hergestellt.

Wichtig!

Die stacheligen Früchte sind nicht zum Essen gedacht und ungenießbar. Für Kleinkinder sollte der Amberbaum deshalb unerreichbar sein!

Das Foto zeigt einen Amberbaum

Gingko-Baum (Gingko biloba)

Der aus China stammende Gingko-Baum kann im Alter bis zu 3m hoch und 12m breit werden.  Er wächst aber langsam und bleibt im Garten viel kleiner. Die Gingko-Blätter haben eine typische Fächerform und werden bis zu 12cm breit. Der Gingko-Baum braucht einen trockenen, gut durchlässigen Boden, man muss ihn aber vor kaltem, trockenem Wind schützen.

Das Foto zeigt den Ginkobaum beim Austreiben
Das Foto zeigt einen Ginko Baum, der gerade ausgetrieben hat
Das Foto zeigt die Früchte des Ginko-Baumes

Judasbaum (Cercis siliquastrum)

Der bis zu 8m hohe Judasbaum stammt aus dem Mittelmeerraum, kommt aber auch an den Schwarzmeer-Küsten vor. Mit dem Blatt-Austrieb im Frühjahr öffnen sich auch die zahlreichen rosa Blüten. Dank dieser Blütenpracht wird dies Ziergehölz auch bei uns in Mitteleuropa immer beliebter. Der Judasbaum braucht einen kalkhaltigen, kiesigen und gut durchlässigen Boden und verträgt im Sommer ein trocken-heißes Klima.

Das Foto zeigt einen Judasbaum und seine Blüten und Blätter

Schwarzer Maulbeer-Baum (Morus nigra)

Der breit ausladende, bis 12m hohe Maulbeerbaum trägt im Sommer dunkelrote bis schwarze, brombeer-ähnliche Früchte. Daneben gibt es den Weißen Maulbeerbaum mit hellen gelblichen-weißen und den Roten Maulbeerbaum mit rötlich gefärbten Früchten. Alle Früchte sind essbar. Maulbeerbäume brauchen einen sonnigen Platz mit einem nährstoffreichen Boden und vertragen längere, heiße Trockenperioden im Sommer.

Das Foto zeigt die Blätter und Früchte des Maulbeerbaumes

Seidenbaum (Albizia julibrissin)

Der bis zu 10m hohe und ebenso breite Seidenbaum, auch Schirmakazie genannt, stammt aus Südwestasien. Er blüht im Juli/ August in dichten runden leuchtend rosa Blütenbüscheln. Er verträgt trocken-heiße Sommermonate, ist allerdings nur bis minus 5oC winterhart. Deshalb hält man ihn am besten als Kübelpflanze.

Das Foto zeigt einen Seidenbaum, seine Blüten und Früchte

Trockenresistente Gartenpflanzen: Sträucher

Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

Der Rote Hartriegel wird 3 bis 4m hoch. Er trägt seinen Namen, weil die jungen Triebe im Winter eine rote Rinde haben. Die Blüten sind schneeweiß. Die Früchte sind dagegen schwarz. Sie sind nicht giftig, roh aber ungenießbar und können bei Kindern Magen-Darmbeschwerden auslösen. 

Der einheimische Rote Hartriegel ist völlig winterhart und wächst an einem Platz in Sonne oder Halbschatten auf einem sandig-lehmigen Boden. Er verträgt im Sommer auch Trockenheit.

Das Foto zeigt den roten Hartriegel

Kornelkirsche (Cornus mas)

Die Kornelkirsche ist ein anspruchsloser, einheimischer und bis zu 5m hoher Strauch mit essbaren, leicht säuerlich schmeckenden Früchten. Er ist winterhart, sollte im Sommerhalbjahr aber möglichst an einem warmen Standort in der Sonne oder im Halbschatten stehen.

Das Foto zeigt die Kornelkirsche

Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii)

Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Kupfer-Felsenbirne ist bereits in vielen Regionen Nordostdeutschlands heimisch und beginnt die einheimische Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis) zu verdrängen.

Der 2 bis 5m hohe Strauch der Kupfer-Felsenbirne verträgt sowohl Staunässe als auch längere Trockenperioden. Er blüht im April. Die Blätter färben sich im Herbst kupferrot. Die den Apfelbeeren ähnlichen Früchte sind ungiftig, wohlschmeckend und können zu Marmelade verarbeitet werden. Nach diesen Früchten wird die Pflanze auch Korinthenbaum genannt.

Das Foto zeigt die Kupfer-Felsenbirne

Sommerflieder (Buddleja davidii)

Die langen, rispenförmigen Blütenstände in Purpurrot oder Violett erscheinen im Juli/ August. Der Sommerflieder kommt auch mit kargen, sandigen Böden zurecht und verträgt heiße, trockene Sommertage. Die Blüten ziehen Schmetterlinge magisch an. Er wird bis zu 3m hoch.

Das Foto zeigt einen Sommerflieder

Sanddorn (Hippophae rhamnoides)

Der einheimische Sanddorn wird wegen seiner zahlreichen, säuerlich schmeckenden, aber sehr vitaminreichen Früchte auch Zitrone des Nordens genannt. Je nach Standortbedingungen wird der Strauch 1 bis mehrere Meter hoch. Er wächst vor allem auf sandigen, durchlässigen Böden und kann im Sommer auch längere Trockenzeiten überstehen. Mit seinen Wurzeln kann er auf der Suche nach Wasser bis 3m tief in den Boden vordringen oder sich bis zu 12m weit ausbreiten.

Das Foto zeigt Sanddorn

Heckenpflanzen, die mit wenig Wasser auskommen

Buchsbaum (Buxus sempervirens)

Buxus sempervirens ist ein immergrüner, dicht wachsender Strauch mit kleine dunkelgrünen Blättern. Er kann bis zu 3m hoch werden. Er kann wildwachsend oder auch als Formschnitt zu einer dichten Hecke in beliebiger Höhe angelegt werden. Der Schnitt erfolgt am besten in den Sommermonaten. Er braucht einen gut durchlässigen, nicht staunassen Boden und verträgt im Hochsommer auch längere Trockenperioden ohne Bewässerung. Man vermehrt ihn vegetativ im Spätsommer durch Stecklinge.

Neben der Naturform gibt es einige Zuchtsorten. Für eine bis zu 3m hohe, blickdichte Hecke empfiehlt sich die Sorte Handsworthiensis, für eine niedrige Hecke mit strengem Formschnitt eher die maximal 1m hohe Sorte Suffruticosa.

Das Foto zeigt eine Buchsbaumhecke

Fingerstrauch (Dasiphora fruticosa)

Der Fingerstrauch  ist ein sommergrüner Strauch mit tellerförmigen Blüten, je nach Sorte in leuchtendem Gelb, Orange oder Rot. Der Fingerstrauch kann zu einer bis 1m hohen, dicht belaubten Hecke angepflanzt werden. Für einen strengen Formschnitt ist er allerdings nicht geeignet.

Der Fingerstrauch wächst auf einem eher mageren, nährstoffarmen und gut durchlässigen Boden in voller Sonne und verträgt auch Trockenperioden im Sommer. Im Frühjahr kann man die Fingerstrauch-Hecke auslichten und zu dicht stehende Triebe herausnehmen. Der Fingerstrauch wird im Sommer durch grüne, noch unverholzte Stecklinge vegetativ vermehrt.

Das Foto zeigt einen Fingerstrauch

Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius)

Der Pfeifenstrauch, auch Sommerjasmin genannt,  ist ein bis zu 3m hoch wachsender, im Herbst laubabwerfender Strauch, der sich für eine wildwachsende Naturhecke ohne Formschnitt eignet. Die Büschel der schneeweißen, schalenförmigen  und intensiv duftende Blüten öffnen sich im Frühsommer. Neben der Naturform gibt es einige Zuchtsorten, beispielsweise ‘Aureus‘ mit goldgelben Blättern oder ‘Variegatus‘, deren grüne Blätter einen weißen Rand haben.

Der Pfeifenstrauch wächst auch auf sehr flachen, kalkhaltigen und trockenen Böden in voller Sonne. Er wird im Sommer durch Stecklinge vegetativ vermehrt.

Das Foto zeigt einen Pfeifenstrauch
Der Pfeifenstrauch wird auch Sommerjasmin genannt

Säckelblume (Ceanothus thursiflorus)

Die Säckelblume ist ein schnell wachsender, immergrüner Strauch, der vor allem durch seine zahlreichen, in Blautönen leuchtenden Blüten punktet. Schneidet man ihn nach der ersten Blüte zurück, damit er nicht die volle Höhe von 3m erreicht, dann regt man ihn damit zu einer Nachblüte an. Neben der Naturform gibt es zahlreiche Zuchtsorten.

Eine Ceanothus-Hecke legt man am besten an einem warmen und sonnigen, windgeschützten Platz auf auf einem locken, gut durchlässigen Boden an. Die Säckelblume kann man im Sommer durch halbreife Stecklinge vermehren.

Das Foto zeigt eine Säckelblume

Chinesische Zierquitte (Chaenomeles speciosa)

Die Schein- oder Zierquitte kann bis zu einem drei Meter hohen Strauch wachsen oder auch dank ihrer Dornen als undurchdringliche Hecke angelegt werden. Die leuchtend karminroten, großen Blüten erscheinen im März/ April oft während oder noch vor dem Austrieb der Laubblätter. Die gelb-grünen Früchte lassen sich einlegen oder zu Marmelade verarbeiten.

Zierquitten brauchen eine lockernen Boden ohne Staunässe am besten in voller Sonne. Neben einer Naturhecke lässt sich die Chinesische Zierquitte auch als Spalier anlegen.

Das Foto zeigt die Blüten der Chinesischen Zierquitte

Alternativ zur Zierquitte gibt es auch den Zierapfel. Seine Anforderungen sind identisch.

Das Foto zeigt einen Zierapfelstrauch

Stauden, die wenig Wasser brauchen

Die folgenden trockenresistente Gartenpflanzen sind den Stauden zuzuordnen vertragen einen feuchten Winter, ein trockenes Frühjahr und einen heißen Sommer. Sie sind damit fit für den Klimawandel im Garten.

Bergenien (Bergenia spec.)

Bergenien sind immergrüne, sehr robuste und anspruchslose Stauden, die 30 bis 40cm hoch werden. Ihre, je nach Sorte, weißen, rosa oder rotvioletten Blütenstände erscheinen im März/ April. Bergenien wachsen sowohl in voller Sonne als auch im Schatten.

Neben den herrlichen Blütenständen fallen auch ihre großen, dickfleischigen Blätter auf. Sie brauchen einen frischen, aber nicht staunassen Boden. Konnten sie im Frühjahr genügend Wasser speichern, überstehen sie auch längere Trockenperioden im Sommer unbeschadet.  Bergenien vermehrt man durch Teilung.

Das Foto zeigt eine Bergenie

Duftnesseln (Agastache)

22 Arten der Duftnesseln bilden die Gattung Agastache, hinzu kommen etliche Zuchtsorten. Bis auf eine Ausnahme stammen sie aus Nordamerika. Sie werden 50 bis 300cm hoch und fallen vor allem durch ihre langen, aufrecht stehenden und intensiv duftenden Blütenstände auf, die auch zahlreiche Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anlocken.

Duftnesseln brauchen einen trockenen Boden. Stehen sie zu feucht, werden sie den Winter nicht überleben. Sie entwickeln sich am besten in voller Sonne auf einem gut durchlässigen, aber nährstoffreichen Boden.

Das Foto zeigt eine Duftnessel

Fackellilie (Kniphofia)

Von den Fackellilien gibt es mehr als 10 Hybriden, die je nach Sorte zwischen 70 und 150cm hoch werden und entweder einfarbig in Gelb, Orange, Rot, Rotbraun oder Rosa oder zweifarbig gelb / rot blühen.

Diese leuchtenden Blüten“fackeln“ kommt am besten vor einem dunklen Hintergrund zur Geltung. Oder auch in einer Staudenrabatten zusammen mit Ziergräsern. Oder am Rand eines Gartenteiches. Steht sie auf einem feuchten Boden in voller Sonne dann hält sie auch trockene Sommer unbeschadet aus. Im Spätherbst brauchen die Fackellilien allerdings einen Winterschutz in Forme eines Laubhaufens oder einer Schicht Torf, über den anschließenden Fichtenzweige ausgelegt werden.

Das Foto zeigt Fackellilien

Fetthennen (Sedum)

Die Fetthennen sind eine besonders arten- und sortenreiche Gattung, die meisten stammen aus Bergregionen und sind auch bei uns in Mitteleuropa winterhart, andere aus dem Mittelmeergebiet, dem südlichen Afrika oder von den Kanaren müssen dagegen frostfrei überwintert werden.

Bei vielen Fetthennen sind schon die bunt gefärbten Blätter auch ohne Blütenstände attraktiv.

Das Foto zeigt die Fetthenne aus verschiedenen Perspektiven

Hauswurz (Sempervium)

Auch die zahlreichen Arten und Sorten der Haus- und Dachwurze der Gattung Sempervivum gehören zu den sukkulenten Stauden, die im Sommer lange Zeit ohne Wasser auskommen. Sie sind ausgesprochen pflegeleicht und meist vollständig winterhart. Mit ihren formen- und farbenreichen Blattrosetten lassen sich Steingärten, Trockenmauern oder flache Terracotta-Schalen bepflanzen.

Das Foto zeigt Hauswurz

Trockenresistente Ziergräser: Mehrjährige Staudengräser

Gartensandrohr (Calamagrostis acutiflora ‘Karl Förster‘)

Das Gartensandrohr wird etwa 150cm hoch. Es blüht ab Juli. Zunächst sind die sehr langen Blütenrispen grün, nehmen dann eine gelbe Färbung an, die im Frühherbst in einen leuchtenden orange-braunen Farbton übergeht, der den ganzen Winter über erhalten bleibt.

Deshalb sollte das Ziergras erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Es handelt sich um eine Zuchtsorte, die man nur durch Teilung des Wurzelballens vermehren kann.

Das Foto zeigt das Gartensandrohr
Kathryn Roach / shutterstock.com
Kathryn Roach / shutterstock.com

Herz-Zittergras (Briza media)

Das bis zu 50cm hohe Herz-Zittergras ist mit seinen kleinen herzförmigen Blütenständen an den dünnen, im geringsten Windhauch zitternden Stielen, eigentlich unverwechselbar. Es braucht einen trockenen, sonnigen Platz mit humushaltigem Boden. Das mehrjährige, einheimische Gras kann man durch Teilung oder Aussaat vermehren. Es wirkt sehr dekorativ in kleinen Trockensträußen.

Das Foto zeigt Herzzittergras

Moskitogras (Bouteloua gracilis)

Als Bewohner der nordamerikanische Prärien hält das Steppengras im Sommer lange, heiße Trockenperioden aus. Es eignet sich für einen Platz im Steingarten, im trockenen Kiesbeet oder auf dem Kamm einer Trockenmauer. Es kann sowohl durch Teilung als auch durch Aussaat vermehrt werden.

Das Foto zeigt Moskitogras

Trockenresistente Gartenpflanzen: Einjährige Ziergräser

Hasenschwanzgras oder Samtgras (Lagurus ovatus)

Das bis zu 30cm Hasenschwanzgras wächst auf trockenen, mageren Sand- und Schotterböden. Es blüht zwischen Mai und August. Die dekorativen, samtweichen Blütenstände sind haltbar und man kann sie in Trockensträußen oder Bastelarbeiten verwenden. Es vermehrt sich durch Selbstaussaat.

Das Foto zeigt Samstgras
Samtgras ist auch unter dem Namen Hasenschwanzgras bekannt

Kolbenhirse oder Vogelhirse (Setaria italica)

Die ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet stammende, bis zu 1m hohe Kolbenirse ist mit Vogelfutter weltweit verschleppt worden und wächst stellenweise auch bei uns auf warmen Sand- und Lehmböden. Der kolbenförmige, mehr als 10cm lange Blütenstand setzt sich aus vielen einzelnen Ähren zusammen. Diese haltbaren Blütenkolben sind nicht nur ein beliebtes Vogelfutter, sondern lassen sich für Trockensträuße und Bastelarbeiten verwenden.

Das Foto zeigt Kolbenhirse

Trockenresistente Gartenpflanzen gibt es einige. Sie sind ein echter Blickfang im Garten und fit für den Klimawandel!