Will man einen Kiesgarten bepflanzen wählt man robuste, pflegeleichte Pflanzen, die Trockenheit und Sonne gut vertragen. So entsteht ein harmonisches Zusammenspiel von Steinflächen und abwechslungsreichem Grün.
Boden optimal vorbereiten
Ein Kiesgarten erfordert eine gute Planung und eine sorgfältige Bodenvorbereitung. Zunächst müssen alle Unkräuter und die vorhandene Vegetationsdecke vollständig entfernt werden. Danach wird der Boden gelockert und mit einer 10–20 cm hohen Kiesschicht abgedeckt.
Die Pflanzen wachsen zwar in sandig-kiesigem Substrat, holen sich Wasser und Nährstoffe aber über ihre tiefreichenden Wurzeln aus der darunterliegenden Bodenschicht. Deshalb muss dieser Unterboden unbedingt tiefgründig und durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. Auf schweren Lehmböden ist es daher notwendig, reichlich Sand einzuarbeiten.

In einem frisch angelegten Kiesgarten liegt die Kiesschicht zunächst locker auf dem Boden. Mit der Zeit sinken Steine und Kies jedoch tiefer in den Untergrund und liegen schließlich fest. Das hat den Vorteil, dass der Kies bei starken Regenfällen nicht weggespült wird. Gleichzeitig erhalten die Pflanzen dadurch Halt und Standfestigkeit, auch bei Sturm oder Platzregen.
Allerdings verliert der Boden durch das Einsickern von Feinsand, Mulm und Humusteilen etwas an Durchlässigkeit. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Stabilität und Durchlässigkeit des Substrats erfordert daher etwas Fingerspitzengefühl.
Unser Tipp!
Ist der Boden optimal vorbereitet, sollte er nicht lange ungenutzt bleiben, sondern möglichst bald bepflanzt werden.
Kiesgarten richtig bepflanzen
Die beste Zeit um den Kiesgarten zu bepflanzen ist der Frühherbst. Dann können Gehölze und Stauden noch vor den ersten Frostnächten wurzeln und anwachsen. Auch Zwiebelgewächse, die im kommenden Frühjahr blühen, kann man jetzt pflanzen.
Grundsätzlich besteht ein Kiesgarten aus mehreren Pflanzeninseln, die von freien Kiesflächen umgeben sind, die gleichzeitig als Wege genutzt werden.

Wichtig ist, dass man Pflanzeninseln nicht mit zu vielen Arten überfrachtet. Auf einer Insel können die Pflanzen entweder in Höhe und Form variieren: Dann genügt ein größeres Gehölz, umgeben von ein bis zwei mittelhohen Solitärpflanzen, Ziergräsern, einigen blühenden Stauden und einem Polster niedriger Bodendecker.
Alternativ haben die Pflanzen annähernd gleiche Höhe, unterscheiden sich aber in Blatt- und Blütenform sowie Farbe. Mit einem dieser beiden Konzepte entsteht in der Regel eine harmonische und natürlich wirkende Pflanzeninsel. Andernfalls wirkt die Insel schnell verwildert oder ungepflegt.
Die Pflanzen sollten nicht nur in ihren Standortansprüchen zueinander passen, sondern auch ein harmonisches Gesamtbild ergeben. Gelingt das, wirkt der Kiesgarten besonders natürlich – obwohl es solche Gärten in der Natur gar nicht gibt.
Die besondere Wirkung eines Kiesgartens entsteht aber nicht nur durch die Pflanzeninseln, sondern auch durch die weitläufigen, offenen Kiesflächen. Diese Ruheflächen, sorgfältig gepflegt, vermitteln eine fast meditative Atmosphäre. Schon in den jahrhundertealten japanischen Zengärten wusste man die Wirkung solcher offenen Kiesflächen zu schätzen.

Die ruhige, entspannende Wirkung eines Kiesgartens, wie etwa bei Aryvart Creations in den USA, entsteht vor allem durch die weitläufigen, unbepflanzten Kiesflächen.
Auch andere Beispiele zeigen, dass Kiesgärten sehr unterschiedlich gestaltet sein können: Mit Kakteen, Agaven und anderen Pflanzen kann ein Garten den Charakter einer Halbwüsten-Landschaft erhalten. Das zeigt, dass ein Kiesgarten zwar von einem Landschaftsbild inspiriert sein kann, gleichzeitig aber eine ganz persönliche, unverwechselbare Note bekommen kann.
Ohne die großen, offenen Kiesflächen zwischen den Pflanzeninseln würde ein Kiesgarten seinen Charakter verlieren. Genau darin liegt jedoch ein Problem: Solche Kiesgärten mit großzügigen, freien Flächen könnten in Zukunft seltener werden.

Rechtliche Maßnahmen für Kiesgärten
Schottergärten geraten zunehmend ins Visier der Behörden. Dunkler Splitt heizt sich im Sommer bis 70 °C auf, speichert Wärme und belastet das Mikroklima – besonders in Städten. Deshalb verbieten viele Bundesländer die Neuanlage solcher Flächen oder fordern deren Rückbau, wenn weniger als 75 % bepflanzt sind. Kontrolliert wird per Drohnen-Luftbildern, die nicht zwischen Schotter, Kies oder Sand unterscheiden. Großzügige Kiesgärten mit offenen Flächen verschwinden so nach und nach, übrig bleiben schmale Kieswege zwischen Bepflanzungen.
Dennoch zeigen Beispiele, dass naturnahe Kiesgärten möglich sind: mit Ziergräsern, Stauden und Kräutern, die Insekten anlocken und kaum Wasser brauchen. Bepflanzt man sie zu dicht, geht jedoch ihre offene, parkähnliche Wirkung verloren.
