Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt einen Kiesweg an dem links und rechts Pflanzen wachsen. Am Ende des Weges ist ein Tor

Kiesgarten

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/nachhaltigkeit/gartenformen/kiesgarten/

Bevor man einen Kiesgarten anlegt, sollte man ihn planen, damit er den eigenen Vorstellungen entspricht und die Pflanzen gute Wachstumsbedingungen haben.

Das Foto zeigt Steine zwischen denen kleine Pflanzen wachsen

Vorüberlegungen zum Kiesgarten

Bevor man einen Kiesgarten anlegt, klärt man Fragen zum Gartengelände, Niederschlag und mehr.

Liegt das Gartengelände in einer regenreichen Region?

Die meisten Kiesgartenpflanzen vertragen Hitze und Trockenheit, aber keinen anhaltenden Regen. Kurze Sturzregen lassen sich ausgleichen, zum Beispiel durch Dränagekanäle, einen Teich in einer Senke oder ein feuchtes Kiesbeet.

Wenn das Gartengelände so ist, dass Regen schnell versickert und keine Staunässe entsteht, während der Rasen im Sommer bei anhaltender Trockenheit braun wird, sind die besten Voraussetzungen gegeben, einen Teil des Gartens in einen Kiesgarten oder ein Kiesbeet zu verwandeln.

Eignet sich das Gartengelände grundsätzlich für einen Kiesgarten?

Bilder von der Kiesgarten-Pionierin Beth Chatto oder anderen Kiesgärten zeigen: Die meisten Kiesgärten liegen auf völlig flachem Gelände. An einem Hang lassen sie sich kaum anlegen, da die Pflanzen meist aus Steppen, Prärien oder Wüsten stammen und auf weiten, ebenen Landschaften wachsen. Am Steilhang könnten die Wurzeln keinen festen Halt finden.

Unser Tipp!

Kleinere Hügel im Garten lassen sich abtragen und ebnen, bei Hängen könnte man Terrassen anlegen.

Fließende Übergänge und geschwungene Wege

Das Foto zeigt ein Gartenbild nach Monet

Ein großer Reiz eines Kiesgartens sind die fließenden Übergänge zwischen den Pflanzeninseln und den offenen Kiesflächen. Auch auf flachem Gelände ist ein Kiesgarten ein echtes Entdeckerland. Auf den Kiesflächen oder geschwungenen Wegen fallen die filigranen Ziergräser und die blauen, violetten, rosa oder roten Staudenblüten sofort ins Auge. Das erinnert an die Gartenbilder von Monet und anderen Impressionisten.

Praktisch, quadratisch oder rechteckig passt nicht zum Kiesgarten.

Alle im Kiesgarten bepflanzten Flächen müssen in der vollen Sonne liegen

Schatten vertragen die wenigsten der ausgesprochen sonnen-hungrigen Kiesgarten-Pflanzen!

Offener oder von Mauern begrenzter Kiesgarten

Das Foto zeigt helllilafarbene Blumen die aus einer Mauer heraus wachsen

Liegt das Gartengelände mitten in einer Siedlung oder im urbanen Umfeld, sollte der Kiesgarten mit einer Mauer oder dichten Hecke eingefasst werden. Das dient nicht nur als Sichtschutz, sondern schützt vor Staub und Schmutz, speichert Wärme und bietet den Pflanzen zusätzlichen Schutz.

In Ortsrandlagen sind die Bedingungen besser für einen offenen, weitläufigen Kiesgarten, der die Umgebung mit einbezieht und einen Ausblick in die Landschaft ermöglicht.

Großteil des Kiesgartens bepflanzen

In Deutschland fordern Grünflächen- oder Ordnungsämter, dass mindestens 75 % der Fläche bepflanzt sind, sonst drohen Bußgelder – unabhängig davon, ob es sich um einen Schotter- oder Kiesgarten handelt. Bilder traditioneller Kiesgärten können täuschen: Dort gibt es weite, geschwungene Kiesflächen zwischen den Pflanzeninseln, statt klassischer Gartenwege.

Den Grundriss für den Kiesgarten festlegen

Bevor man mit dem Anlegen eines Kiesgartens beginnt, sollte man einen Grundriss erstellen, um keine wichtigen Faktoren zu vergessen.

Einen Pflanzplan aufstellen

Das Foto zeigt eine Tulpe, die in Kies wächst

Beim Aufstellen eines Pflanzplanes sind folgende Grundregeln zu beachten:

  • Bäume pflanzt man nur sparsam: Ein einzelner Baum mit leichter Krone wie der Judasbaum oder ein Raketenwacholder kann im Hintergrund einer Pflanzeninsel stehen. Große Laub- oder Nadelbäume sollten am besten am Nordrand stehen, damit ihr Schatten die sonnigen Kiesgartenpflanzen nicht stört.
  • In den mittleren Bereich kommen mittelgroße Blütenstauden mit Ziergräsern.
  • An den Vordergrund und die Ränder setzt man kleine Polster- und Kissenpflanzen, die auch leicht über die Kiesflächen hinauswachsen dürfen, um den Kieswegen eine lockere Form zu geben.
  • Größere Steine, Felsen oder Findlinge dienen im Kiesgarten hauptsächlich der Dekoration und sollten daher sparsam eingesetzt werden.
Das Foto zeigt ein lilafarbenes Blaukissen Aubrietia deltoidea touricola

Bodenvorbereitung

Das Foto zeigt kleine Moospolster die in Kies wachsen

Den Boden befreit man vollständig von Unkraut, inklusive Pfahlwurzeln und allen Wurzelresten. Sonst treiben Disteln, Winden und Quecken immer wieder aus. Dazu eignet sich am besten eine Grabgabel, denn ein Spaten würde die Wurzeln nur durchtrennen. Auch auf eine Fräse sollte man verzichten.

Unser Tipp!

Man lässt den Boden 1–2 Wochen brach liegen, um zu prüfen, ob neues Unkraut nachwächst und entfernt werden muss.

Stein, Kies und Pflanzsubstrat

Das Foto zeigt eine lilafarbene Blume die in Kies wächst

Größere Steine, Felsen oder Findlinge dienen im Kiesgarten hauptsächlich der Dekoration und sollten sparsam eingesetzt werden.

Der Kies muss zu den Pflanzen passen:

  • Kalkliebende Pflanzen brauchen kalkhaltigen Kies (z. B. Buntsandstein, Kalkstein, Carrara-Kies).
  • Kalkmeidende Pflanzen benötigen kalkfreien Kies (z. B. Lava, Basalt, Granit), kommen aber meist nur in feuchten Kiesbeeten vor.

Unser Tipp!

Auch wenn die Pflanzen später nicht mehr gegossen werden müssen, sollte man die Pflanzeninseln mit Feinkies mulchen, um das Substrat frisch zu halten.

Das Foto zeigt graue Steinchen aus Granit

Bepflanzung im Kiesgarten

Mit dem Bepflanzen des Kiesgartens beginnt man, wenn sich der Boden gesetzt hat und alle späteren Wege und freien Flächen mit Kies bedeckt sind.

Es ist sinnvoll, ein oder zwei Regenfässer aufzustellen, um Wasserreserven anzulegen. Nach dem Einpflanzen muss man die Pflanzen regelmäßig gießen, bis sie gut angewachsen sind.

Alternativ kann man eine kleine Senke mit Teich als Wasserspeicher anlegen. Starke Regenfälle werden dann über Dränagerinnen in den Teich geleitet, sodass der Kiesgarten geschützt bleibt. Das Teichwasser kann man später als Gießwasser nutzen.