Ein eigner Sandkasten im Garten. Der Traum eines jeden Kindes. Wer seinem Kind diesen Wunsch erfüllen möchte, sollte einige Rahmenbedingungen beachten, dass dem Spielspaß nicht im Wege steht. Wir erklären, was bei einem Sandkasten nicht fehlen darf und auf was beim Sandkasten selber bauen zu achten ist.
Der ideale Sandkasten-Aufbau – Unsere Empfehlung
Wer einen Sandkasten selber bauen möchte sollte auf einen optimalen Aufbau achten.

Ein optimaler Sandkasten-Aufbau besteht aus:
- einem wasserdurchlässigen Bodengitter und Bodenvlies, vor Wühlmäusen geschützten
- einem stabilen Rahmen aus möglichst haltbarem, glattem Holz mit einer Gesamthöhe von etwa 60cm, der bis zu Hälfte (also 30cm tief) in den Boden eingefügt wird und dann etwa 40cm hoch mit Spielsand gefüllt wird
- einer oder zwei Sitzbänken aus glattem, haltbaren Holz, die auf den beiden gegenüberliegenden Seiten auf den Sandkastenrahmen aufgesetzt werden
- einer Abdeckung, die, wenn die Kinder dem Sandkasten abends verlassen, umgeklappt werden kann und damit die Gesamtfläche des Sandkastens bedeckt. Die Holzabdeckung sollte luftdurchlässig sein, damit sich kein Schimmel oder Fäulnis bilden kann.
Optimale Tiefe des Sandkastens
Die optimale Tiefe, bzw. Höhe der Holzumrandung des Sandkasten liegt bei etwa 60cm. Davon werden die unteren 30cm im Erdboden versenkt und der Sandkasten dann etwa 40cm hoch mit Sand aufgefüllt. Die über das umgebende Bodenniveau herausragende Höhe der Holzbretter beträgt dann 20cm.
Das reicht, damit einerseits kein Schmutz, Rasenschnitt oder Gartenerde in den Sandkasten verweht oder bei Regen eingeschwemmt wird. Andererseits sind diese 20cm niedrig genug, dass auch Kleinkinder gut darüber klettern können, ohne zu stürzen. Auf der Innenseite des Sandkastens beträgt der Abstand von der Oberkante des Holzrahmen bis zum Sand ca. 30cm, die optimale Sitzhöhe für Kinder.
Der Boden unter dem Sandkasten
Warum ist ein Boden unter dem Sandkasten notwendig?
Unter dem Sandkasten muss ein Boden liegen, damit:
- der Holzrahmen des Sandkastens einen stabilen, waagerechten Stand hat und nicht im Laufe der Jahre auf einer Ecke oder Seite absacken kann
- der Sand nicht mit der Zeit in das darunter liegende Erdreich einsickert oder sich mit einer schweren, lehmhaltigem Erde vermischt
- die Kinder nicht tiefer als in die 40cm dicke Sandschicht buddeln können.
- beispielsweise Wühlmäuse mit ihren unterirdischen Gängen nicht bis in den Sandkasten vordringen können.
Aus welchem Material sollte der Boden unter dem Sandkasten bestehen?
Der Boden unter dem Sandkasten muss einerseits durchlässig genug sein, dass Regenwasser abfließen und versickern kann, andererseits keine Wühlmäuse, Regenwürmer und anderes Kleingetier in den Sandkasten vordringen lässt. Optimal ist deshalb ein Bodengitter aus rostfreiem Draht oder haltbarem Kunststoff, über dem ein wasserdurchlässiger Vliesstoff ausgelegt wird. Darüber kann dann der Sand aufgeschichtet werden.
Ein massiver, wasser- und sand- undurchlässiger Boden aus Beton, Holz oder Steinplatten ist als Unterbau des Sandkastens nicht geeignet. Denn Regen kann nicht durch den Sand im darunterliegenden Erdreich versickern. Stattdessen bildet sich Staunässe im Sandkasten und der lockere, rieselfähige Sand wird zu Matsch oder Schlamm – bis sich unten unter Sauerstoffabschluss eine Schicht Faulschlamm entwickelt.
Geeignetes Holz für den Sandkasten-Rahmen

Wer einen Sandkasten selber bauen möchte, sollte auf alle Fälle für den Holzrahmen nur unbehandeltes Holz ohne Anstrich mit Holzschutzmitteln verwenden. Anstriche könnten gesundheitsschädliche Schadstoffe enthalten.
Unser Tipp!
Das Holz darf mit einer natürlichen Lasur gestrichen werden.
Wichtig ist, dass das Holz eine vollständig geglättete Oberfläche ohne Risse und Löcher hat und bei Belastung nicht splittert.
Meist wird als Rahmen für den Sandkasten und für die Sitzbretter preiswertes Fichtenholz verwendet. Dies ist jedoch ein Weichholz und darf nicht imprägniert werden. Im Freien und bei Kontakt mit Sand und Erde verwittert es schnell und hat eine Lebensdauer von nur wenigen Jahren.
Wesentlich haltbarer, allerdings auch deutlich teurer in der Anschaffung, ist Douglasie oder Lärche.
Sand für den Sandkasten

Welche Eigenschaften muss der Sand für Sandkasten haben?
Es ist wichtig, dass der gewählte Sand für den Sandkasten:
- sauber und hygienisch einwandfrei ist
- der Sand darf nicht abfärben
- rieselfähig und schnell trocknend
- aber auch formbar und gut zu kneten
- aus runden Sandkörnern ohne scharfe Kanten besteht. Selbst für den Sand im Sandkasten gibt es eine DIN 18034. Danach sollte der Sand eine Korngröße zwischen 0,5 und 2mmØ haben.

Für den Sandkasten geeignete Sandarten
- Bausand: Bausand ist gewaschen, frei von Schadstoffen und hat eine gleichmäßige Korngröße ohne scharfe, gebrochene Kanten. Man sollte aber darauf achten, dass der Sand möglichst hell und farbecht ist. Außerdem sollte er in Säcken abgepackt sein. Loser Sand, vor allem offen gelagert von Baustellen, sollte auf keinen Fall für den Sandkasten verwendet werden. Er kann Glas- und Metallsplitter und andere Verunreinigungen enthalten.
- Quarzsand: Quarzsand eignet sich aus dem Kiesabbau, wenn er mehrmals gewaschen, getrocknet und gesiebt und in Säcken verpackt ist. Zudem sollte er mit einem TÜV- oder DEKRA-Siegel zertifiziert worden ist. Auch Quarzsand, der im Baumarkt als Spielsand angeboten wird, eignet sich.
- Spielsand: Als Spielsand deklarierter Sand ist besonders gut für den Sandkasten geeignet. Er entspricht nicht nur der DIN 18034, sondern enthält wenigstens ein Drittel bindige Sandanteile. Solch ein Spielsand ist nicht nur rieselfähig, es lässt sich damit auch trefflich herummatschen und mit den Sandförmchen einen Kuchen backen.
- Meersand: Meer- oder Strandsand ist zwar weiß oder hell-gelb, sehr fein und weich, als Spielsand aber nur geeignet wenn er dafür ausdrücklich deklariert ist. Zu feiner Sand mit ein Korngröße von nur bis zu 0,3mm eignet sich höchstens für die nächste Beachparty und wird meist auch als Beachsand angeboten.

Die optimale Pflege für den Sand
Den Sandkasten-Sand länger als 2 Jahre sauber und hygienisch einwandfrei zu halten, ist schier unmöglich. Deshalb gilt für öffentliche Spielplätze eine Sand-Austausch-Pflicht spätestens nach 2 Jahren.
Für öffentliche Spielplätze mit entsprechend großen Sandfläche gibt es spezielle Sandreinigungsmaschinen, die den Sand reinigen und neu aufbereiten, sodass die Sandzeit auf 6 Jahre verlängert werden kann, bis er ausgetauscht werden muss. Diese kostspielige Anschaffung lohnt sich für kleine, private Sandkästen natürlich nicht.
Es ist möglich eine Sandreinigungsmaschine auch tageweise zu mieten. Eine solche Maschine wiegt allerdings mehr als 200kg und wird direkt auf den Sand aufgesetzt, was im eigenen Garten wohl nicht als optimale Lösung gilt. Hier ist es sinnvoller den Sand regelmäßig gegen neuen Sand zu tauschen.

Sandkasten selber bauen – los geht’s
Wir bauen ein Sandkasten-Fertigmodell aus dem Baumarkt zusammen. Die Kosten für dieses Modell liegen bei knapp 100 Euro Anschaffungspreis.
Der Aufbau ist einfach und in der Beschreibung gut erklärt.
- Schritt 1: Das Grundgerüst wird mit Hilfe eines Akkuschraubers und den mitgelieferten Schrauben zusammen gebaut und montiert.
- Schritt 2: Die Scharniere für die umklappbare Sitzbank werden angeschraubt.
- Schritt 3: Die Sitzbank-Konstruktion, die gleichzeitig als Sandkastenabdeckung dient, auf dem Grundgerüst montieren.
- Schritt 4: Anschließend die vorgefertigten Seitenstreben für den Sonnenschutz anschrauben
- Schritt 5: Holzkonstruktion für den Sonnenschutz zusammen schrauben und mit Stoff beziehen.
- Schritt 6: Sonnenschutz mit Drehschrauben an den dafür vorgesehenen Streben anbringen. So kann der Sonnenschutz in der Höhe verstellt werden.
- Schritt 7: Sandkasten an einem geeigneten Ort platzieren und mit geeignetem Spielsand befüllen



