Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt ein Kind das am Teichrand entlang geht

Gartenteich, Bachlauf und andere Wasserstellen im Garten kindersicher machen

Gefunden auf: https://www.familiengarten-tipps.de/kinder/gefahren/wasserstellen-kindersicher-machen/

Wasser im Garten – das zieht vor allem Kleinkinder magisch an. Kinder wollen im Wasser spielen, Tiere fangen beobachten, Papierboote schwimmen lassen und vieles mehr ausprobieren. Doch Wasser im Garten, das birgt auch viele Gefahren. Daher ist es wichtig, Wasserstellen im Garten kindersicher zu machen.

Wichtig!

Kleininder können bereits im 30 cm tiefen Wasser ertrinken. Fallen sie mit dem Gesicht nach unten hinein, können sie sich nicht selbst umdrehen. Es wird eine Schockreaktion ausgelöst: Der Rachenraum zieht sich zusammen und das Kind atmet nicht mehr. Eine Rettung ist in sehr schwierig und risikoreich.

Gesetzliche Regelungen

Das Foto zeigt einen begrünten Gartenteich

In Deutschland gibt es Gesetze und Vorschriften. Diese sind in einer sogenannten Verkehrssicherungspflicht erlassen, um die potentielle Gefahrenquelle Wasser im Garten sicherer zu machen.

Deshalb ist gesetzlich vorgeschrieben, dass, wenn sich auf dem Gelände ein Teich befindet, das Grundstück mit einem Zaun, einer Mauer oder einer undurchdringlichen Hecke gesichert sein muss. Außerdem muss das Gartentor durch ein Schloss gesichert sein. Im besiedelten Bereich oder im urbanen Umfeld besteht sogar eine gesetzliche Einfriedungspflicht des Grundstücks.

Parallel dazu schreibt das Tierschutzgesetz vor, dass Wirbeltiere durch ein geeignetes Hindernis davon abgehalten werden müssen, bis zum Gartenteich oder einer anderen Wasserstelle vordringen zu können. Hier könnten sie ertrinken oder sich verletzen.

Teichumrandungen kindersicher zu machen

Wer seinen Teich kindersicher machen möchte hat die Wahl zwischen Teichzaun, Hecke oder Mauer.

Teichzaun

Das Foto zeigt einen Holzzaun an dem Efeu wächst

Ein Zaun um den Teich gilt als eine sichere Lösung, Kleinkinder vom Gartenteich abzuhalten. Jedoch ist es keine optisch ansprechende oder naturnahe Lösung.

Die Gitterabstände müssen so eng sein, dass Kleinkinder nicht hindurchschlüpfen und größere Kinder nicht einfach über den Zaun klettern können. Hinzu kommt, dass ein Teichzaun ein abschließbares Tor braucht.

Eine optisch ansprechendere Option ist ein Steckzaun aus imprägniertem Holz. Dazu setzt man die Holzpfähle rings um den Teich dicht an dicht. Die Pfähle müssen nicht einbetoniert werden. Sie werden einfach tief genug in den Gartenboden getrieben.

Solche Steckzäune gibt es für kleinere Teiche bereits fertig montiert in den passenden Längen und Höhen. Sie werden oben und unten durch stabilen, rostfreien Draht miteinander verbunden und können dann einfach über den Miniteich gestülpt werden.

Hecke

Das Foto zeigt eine Hecke um einen Teich herum

Auch eine Hecke kann ähnlich für eine Teich-Umrandung angelegt werden. Sie sollte undurchdringlich, aber auch ohne Dornen oder Stacheln sein. Ein Kind darf sich nicht verletzen. Außerdem sollte die Hecke möglichst ungiftig sein. Eine gute Lösung ist eine Buchsbaumhecke, die entsprechend auf die gewünschte Höhe und Breite zurecht gestutzt werden kann.

Mauer

Eine Mauer, egal ob aus unregelmäßig geformten Natursteinen oder Backsteinen, ist eine stabile und beständige Lösung für eine sichere Teichumrandung. Sie kann von Kleinkindern nicht ohne Weiteres überwunden werden kann. Die Mauer kann unterschiedliche Höhen haben, sodass man bei Bedarf auch eine Sitzgelegenheit einbauen kann.

Die Wasserfläche sichern

Eine weitere Möglichkeit ist das Sichern der Wasserflächen im Garten durch Netzte, Abdeckungen oder Gitter.

Die Teichfläche abdecken

Eine Möglichkeit zur Sicherung der Wasserfläche besteht in einer Teichabdeckung. Diese kann aus stabilem, imprägniertem Holz, Kunststoff oder Glas gefertigt sein. Häufig handelt es sich dabei um eine dachförmige Konstruktion mit geschlossenen Flächen oder um eine Variante aus robusten Streben, die so angeordnet sind, dass Kinder weder hindurchfallen noch hineinklettern können.

Die Ausführung mit Streben ist für das Leben im Teich eindeutig vorteilhafter, da sie ausreichend Sonnenlicht durchlässt. Nur so können Pflanzen und Tiere im Teich überleben. Eine vollständig geschlossene Abdeckung würde das natürliche Gleichgewicht stark beeinträchtigen – mit fatalen Folgen für Flora und Fauna.

Besonders kritisch wird es, wenn im Teich geschützte Tier- oder Pflanzenarten leben. In solchen Fällen greift auch der gesetzliche Artenschutz, und eine lichtundurchlässige Abdeckung kann rechtlich unzulässig sein.

Dennoch werden solche Teichabdeckungen regelmäßig von Gartenfachmärkten angeboten – oft ohne ausreichende Hinweise auf mögliche ökologische und rechtliche Folgen.

Ein Netz über der Wasserfläche spannen

Das Foto zeigt ein Teichnetz

Ein Netz stellt eine einfache Möglichkeit dar, wertvolle Koi und andere Fische vor Fischreihern zu schützen und zu verhindern, dass Laub in den Teich fällt und sich am Boden zersetzt.

Ein Netz birgt erhebliche Sicherheitsrisiken

Unter dem Gewicht eines Kindes kann es reißen – oder so stark durchhängen, dass ein Kleinkind, das hineinfällt, mit dem Gesicht nach unten im Wasser liegt und darin ertrinken kann.

Ein Teichgitter

Deutlich sicherer ist die Verwendung eines Teich-Gitters aus rostfreiem V4A-Baustahl. Baustahlmatten sind robust und lassen sich entweder über oder direkt unter der Wasseroberfläche montieren.

Mann muss sie jedoch an den Ufern des Teichs gut gesichert einbauen. Das Gitter ist nach der Montage fest und Kinder können nicht mehr hundurch fallen.

Wichtig!

Bei Kleinkindern sollte man die Stahlmatte wenige Zentimeter über der Wasserfläche montieren, denn Kleinkinder bereits in flachem Wasser ertrinken.

Wer Kinder im Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren hat, kann das Gitter auch unter der Wasserfläche angelegen. Das sieht natürlicher aus. Durch das Raster können Teichpflanzen mit ihren Blütenständen ungehindert emporwachsen und die Fische können bis unter die Wasseroberfläche schwimmen, wo sie dann Futter finden.

Bewegungsmelder

Das Foto zeigt einen Bewegungsmelder

Der Gartenfachhandel bietet auch Bewegungsmelder an, die man am Ufer oder auf einer Schwimminsel montiert. Das ist vor allem für die Wildbeobachtung am Wasser attraktiv.

Jedoch schützt ein Bewegungsmelder kein Kind davor, in den Gartenteich zu fallen. Bis man, vom Bewegungsmelder alarmiert, zum Gartenteich gerannt sind, kann es längst zu spät sein.

Wichtig!

Ein Bewegungsmelder funktioniert nicht, wenn im Teich eine Fontäne oder andere Wasserspiele installiert sind.

Bachlauf kindersicher gestalten

Eine japanische Brücke über dem Bachlauf ist ein schöner Blickfang. Sie sollte jedoch beidseitig mit einem bogenförmigen Geländer ausgestattet sein. Zusätzlich erhöht ein niedriger Handlauf auf halber Höhe – idealerweise zur Teichseite – die Sicherheit, ohne den Stil zu stören.

Ein breiter, flacher Bachlauf ist sicherer als ein schmaler, tiefer. Bei Gefälle sollte der Lauf mit Querbalken terrassiert und die Ufer sanft abfallend gestaltet sein. So können Kinder gefahrlos planschen.

Gartenteich Schwimmteich

Das Foto zeigt einen Schwimmteich mit Liegen auf einem Podest aus Holz

Nutzt man den Gartenteich gleichzeitig als Schwimmteich, dann sollte auch der Badesteg entsprechend einen oberen und einen unteren Handlauf haben.

Unser Tipp!

Bereits ab 4 oder 5 Jahren können Kinder behutsam über die Gefahren am Teich aufgeklärt werden – ohne ihnen Angst zu machen. So lernen sie früh, vorsichtig zu sein. Ältere Kinder entwickeln dabei auch ein Bewusstsein, auf Jüngere zu achten.