Viele Kinder genießen das Baden im Planschbecken oder im Pool im eigenen Garten in vollen Zügen. Dabei bleibt häufig unbemerkt, wie schnell die Kleinen auskühlen. Die Kombination aus nassem Haar, verdunstendem Wasser auf der Haut und Zugluft treibt den Wärmeverlust nämlich rasant voran. Schon 30 Minuten im Freien nach dem Baden werden für Kleinkinder unangenehm, besonders wenn die Haut durch Chlor- oder Salzwasser zusätzlich gereizt ist.
Warum Kinder nach dem Schwimmen schnell auskühlen
Die Haut von Kleinkindern ist deutlich dünner und durchlässiger, wodurch Wärme nicht gut gespeichert und umso schneller abgegeben wird. Schon beim Baden im kühlen Wasser beginnt der Körper deshalb, Wärme zu verlieren. Nach dem Herauskommen setzt sich dieser Prozess durch die Verdunstung auf der Haut noch verstärkt fort. Die feuchte Oberfläche entzieht dem Körper Energie, ähnlich wie beim Schwitzen, allerdings ohne den kühlenden Zweck und stattdessen mit dem Risiko, dass Kinder frösteln und sich unwohl fühlen.

Hinzu kommt der Wärmeverlust über das nasse Haar. Der Kopf ist bei Kleinkindern im Verhältnis zur Körpergröße eher groß und über ihn geht auch ein erheblicher Teil der Körperwärme verloren. Wenn das Haar also nass bleibt und Wind aufkommt, beschleunigt sich das Auskühlen zusätzlich. Bei feuchtem Wetter, kühlem Wind oder wenn der Spielbereich im Schatten liegt, kühlt die Haut noch schneller aus, auch wenn sich das Kind scheinbar wohlfühlt.
Typische Warnzeichen für beginnende Auskühlung sind blasse oder bläuliche Lippen, Gänsehaut, leichtes Zittern oder ein verändertes Verhalten, zum Beispiel, wenn das Kind plötzlich ruhiger wird oder sich nicht mehr bewegen mag. In solchen Momenten sollte man keine Zeit zu verlieren. Nach dem Baden sollten Eltern das Kind rasch aus dem Wasser nehmen und sorgfältig abtrocknen, besonders an Armen, Beinen und im Nacken. Warme, trockene Kleidung hilft anschließend dabei, die Körpertemperatur stabil zu halten. Auch das Anziehen einer Mütze oder einer Kapuze hilft, den Wärmeverlust über den Kopf zu stoppen. Gut geeignet sind spezielle Kapuzenhandtücher für Kleinkinder, die den Kopf warmhalten und die Wärme rundum einschließen.
Abtrocknen mit dem richtigen Handtuch und Bademantel
Handtücher aus Baumwolle oder Mikrofaser sind ideal, denn Baumwolle nimmt Feuchtigkeit gut auf und Mikrofaser trocknet schnell. Kapuzenhandtücher schützen dabei den Körper und zugleich den Kopf vor Wärmeverlust. Der Einsatz eines Bademantels aus Frottee unterstützt die Wärmespeicherung ebenfalls, weil er die Haut sanft umhüllt und die Feuchtigkeit weiter aufnimmt.

Weiche Materialien sind für empfindliche Kinderhaut besonders wichtig. Viele handelsübliche Handtücher enthalten allerdings Rückstände von Bleichmitteln oder Weichmachern, die mitunter Irritationen auslösen. Vor dem ersten Gebrauch empfiehlt es sich daher, die Handtücher ohne Weichspüler zu waschen. Zudem ist es sinnvoll, Handtücher nach jedem Gebrauch zu wechseln, um das Risiko von Hautpilzen oder Bakterienansammlungen zu minimieren.
Tipp: Mehrere dünne Handtücher versprechen häufig mehr Komfort als ein dickes Handtuch, das lange feucht bleibt. So wird das Kind problemlos zwischendurch erneut abgetrocknet, ohne zu frieren.
Haut schonen trotz Chlor- und Salzwasser
Chlor im Poolwasser desinfiziert, reizt aber unter Umständen die zarte Haut und die Schleimhäute der Kleinen. Es greift die natürlichen Lipide der Haut an, was die Schutzbarriere schwächt und die Haut anfälliger macht. Salzwasserpools sind oftmals sanfter, jedoch führt der Salzgehalt dazu, dass die Haut austrocknet und sich Spannungsgefühle einstellen.
Damit keine Hautreizungen entstehen, empfiehlt sich deshalb direkt nach dem Baden eine milde Reinigung mit klarem Wasser, um Rückstände zu entfernen. Anschließend unterstützt eine feuchtigkeitsspendende Pflege das natürliche Gleichgewicht der Haut. Produkte mit Aloe vera, Panthenol oder Jojobaöl eignen sich gut. Diese fördern die Regeneration und mindern den Juckreiz. Bei sensibler Haut sollten Eltern auf pH-neutrale Pflegeprodukte zurückgreifen.
Schutz vor Infektionen nach dem Baden
Feuchtigkeit und Reizungen begünstigen Infektionen wie gereizte Augen, Mittelohrentzündungen oder Hautausschläge. Stehende Gewässer im Garten sowie die Hygiene von Schwimmbecken mit Chlor- oder Salzwasser erfordern darum besondere Aufmerksamkeit. Ein regelmäßiger Wasseraustausch und eine angemessene Pflege verhindern schließlich, dass sich Bakterien oder Pilze unkontrolliert vermehren.
Poolbesitzer sollten auf geeignete chemische Behandlungen achten. Chlor- oder Bromprodukte, die der Wasserqualität dienen, sollten in kindgerechten Dosierungen verwendet werden. Alternativ verbessert eine UV-Desinfektion die Wasserhygiene ohne starke chemische Rückstände.
Bleibt die Haut von Kindern längere Zeit feucht, reagiert sie teilweise empfindlicher und ist anfälliger für Reizungen. Nasse Kleidung bietet zudem einen idealen Nährboden für Keime oder Pilze, die mitunter Hautausschläge verursachen. Daher ist es maßgeblich, Kinder nach dem Baden schnell abzutrocknen und in trockene Sachen zu kleiden.
Eltern sollten außerdem darauf achten, dass Kinder nicht mit gereizten Augen ins Wasser gehen. Chlorwasser reizt die Schleimhäute sonst zusätzlich und erhöht das weitere Infektionsrisiko. Nach dem Baden hilft das Spülen der Augen mit sauberem Wasser, um Reste zu entfernen.
Mit Feuchtigkeit und Sonnenschutz die Haut stärken
Die richtige Pflege umfasst Feuchtigkeit zur Regeneration der Haut und zum Schutz vor weiteren Reizungen. Feuchtigkeit hilft nämlich der Haut, sich von den Belastungen durch Wasser, Chlor, Salz und Sonne zu erholen. Kinderhaut benötigt Produkte ohne Duftstoffe und Farbstoffe, um Allergien vorzubeugen.

Sonnenschutz ist für den Außenbereich ebenfalls unverzichtbar, denn nach dem Baden reagiert die Haut empfindlicher auf UV-Strahlen. Ein mineralischer Sonnenschutz mit Zinkoxid oder Titandioxid schützt zuverlässig und belastet die Haut kaum. Die Anwendung sollte bereits 20 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien erfolgen und alle zwei Stunden erneuert werden.
Eltern sollten obendrein daran denken, dass Kleidung mit UV-Schutz den Sonnenschutz zusätzlich ergänzt. Insbesondere bei Babys und Kleinkindern empfiehlt sich eine Kombination aus Schutzkleidung, Schatten und Sonnenschutzcreme.
Ruhephasen nach dem Badevergnügen
Unmittelbar nach dem Schwimmen ist Entspannung angesagt. Kinder sollten Ruhephasen einlegen, in denen sich die Körpertemperatur stabilisiert und die Haut regeneriert. Ein warmer, windgeschützter Platz im Garten bietet den idealen Rückzugsort. Zum Entspannen eignen sich weiche Decken oder eine ruhige Ecke im Garten mit Sitzmöglichkeiten, die das Kind umgeben und Schutz vor Zugluft bieten.
Eltern sollten die Gelegenheit nutzen, um Hautpflegeprodukte sanft aufzutragen oder das Kind mit (idealerweise warmen) Getränken zu versorgen. Ein warmer Tee mit Kamille oder Fenchel unterstützt die Beruhigung und stabilisiert Magen und Kreislauf, was nach dem Auskühlen mitunter nötig ist.
Den Badespaß im Garten clever gestalten
Das Wasser in Planschbecken oder kleinen Badebereichen sollte regelmäßig gewechselt werden, Pools bedürfen einer regelmäßigen Hygieneroutine. Praktisch sind zudem flache Becken mit rutschfestem Boden, die einen sanften Einstieg ermöglichen.
Pflanzen wie Lavendel oder Minze am Rand wirken natürlich antibakteriell und garantieren eine angenehme Atmosphäre. Ein Sonnensegel oder ein mobiler Sonnenschirm schützt zusätzlich vor Überhitzung und Sonnenbrand und eine kleine Handwaschstation direkt am Badeplatz hilft, Chlor oder Salz schnell abzuspülen. Eltern sollten darüber hinaus auf natürliche Schattenspender wie Apfelbäume oder große Sträucher setzen. Diese sorgen für frische Luft und verringern die Gefahr eines Sonnenbrands. Pools sollten dabei genauso wie Gartenteiche kindersicher gestaltet sein, zum Beispiel durch stabile Abdeckungen oder Zäune, um Unfälle zu verhindern. Wichtig: Auch beim Badespaß ist immer auf die Sicherheit des Kindes zu achten. Eltern sollten ihre Kinder daher stets im Auge behalten und niemals unbeaufsichtigt im Wasser lassen – auch dann nicht, wenn es sich nur um ein kleines Planschbecken handelt. Zur Grundausstattung gehören zudem Schwimmflügel oder vergleichbare Schwimmhilfen, die ein zusätzliches Maß an Sicherheit bieten.