In einem Familiengarten hat die Sicherheit oberste Priorität. Sowohl die Großeltern als auch die Kleinsten der Familie müssen sich im Garten sicher fortbewegen können, ohne auszurutschen oder zu stürzen. Natürlich lassen sich nicht alle potentiellen Gefahren restlos ausräumen. Trotzdem ist es richtig und umsichtig, potentielle Gefahrenquellen im Garten zu reduzieren, um Sturzgefahren im Garten zu vermeiden.
Breite, flache Wege anlegen

Die Hauptwege im Garten sollte man stets so breit anlegen, dass sich zwei Menschen begegnen und aneinander vorbei laufen können und sich ein Rollator- oder Rollstuhlfahrer ohne Einschränkungen fortbewegen kann.
Auch Kleinkinder schätzen breite Wege. Hier können sie mit dem Dreirad oder Bobbycar fahren und wenden, ohne über eine Wegkante hinaus zu geraten, im Beet zu landen oder abzustürzen.
Außerdem sollte die Hauptwege möglichst flach und ohne ein größeres Gefälle angelegt werden. In einem vollkommen ebenen Garten ist das natürlich kein Problem.
Gefälle im Garten, wie Böschungen oder Hänge, lassen sich sicher gestalten: Eine Böschung kann mit einer Treppe versehen werden, ein Hanggarten lässt sich durch Terrassierung in flache Ebenen mit Treppen unterteilen.

Einen Hang-Garten terrassieren
Eine Hanglage im Garten ist kein Nachteil, sie bietet sogar schöne Ausblicke. Um das Gefälle sicher zu gestalten, kann der Hang terrassiert werden. So entstehen flache Ebenen, verbunden durch Treppen. Schon Inkas und Azteken nutzten diese Technik erfolgreich in steilem Gelände.
Ein terrassierter Garten ist nicht nur sicherer für die ganze Familie, sondern schützt auch vor Bodenerosion durch Regen und Wind. Stützmauern sichern die Ebenen, und die Pflanzen erhalten mehr Sonnenlicht, da sie nicht durch höher gelegene Gewächse beschattet werden.
Auch Gartenwege lassen sich auf Terrassen eben und bequem im rechten Winkel zum Hang anlegen. Kleine, rutschsichere Treppen verbinden die Ebenen.
Ist der Hang zu steil für breite Terrassen, kann der Gartenweg stattdessen in Serpentinen verlaufen: Der Weg führt in flachem Winkel quer über den Hang, wendet an kleinen, ebenen Plattformen und verläuft dann eine Stufe tiefer zurück, ähnlich wie Bergstraßen.
Diese Wendeplatten sollten rutschfest sein (z. B. aus Stein oder Beton) und mit kleinen Mauern gesichert werden, um Abstürze zu vermeiden. Der unbebaute Hang wird mit tief wurzelnden Gehölzen und bodendeckenden Pflanzen bepflanzt. So bleibt er stabil und vor Erosion geschützt.
Gartentreppen sturz- und rutschfest anlegen

Eine kurze Gartentreppe mit geringem Höhenunterschied lässt sich einfach mit 2 bis 3 vorgefertigten Blockstufen aus Stein oder Beton anlegen. Diese haben bereits das richtige Verhältnis von Stufenhöhe zu -tiefe und sind durch ihr hohes Gewicht besonders standsicher.
Auch bei längeren Treppen gilt: Die Stufen sollten flach und breit sein. So sind sie auch barfuß oder mit offenem Schuhwerk sicher begehbar. Zusätzliche Sicherheit bieten Treppenwangen aus Holz, Stahl oder Beton, die die Stabilität und Optik beeinflussen.
In schattigen oder feuchten Bereichen sollten die Stufen rutschfest, witterungsbeständig und mit gutem Wasserablauf ausgestattet sein. Eingefräste Rillen helfen gegen Algenbelag. Alternativ bieten sich rutschhemmende Matten, Reinigungsmittel oder der Einsatz eines Hochdruckreinigers an.
Eine Überdachung kann Schutz bieten, sollte aber optisch zum Garten passen. Besonders die Treppenkanten sollte man vor Abnutzung sichern. Dafür gibt es selbstklebende oder verschraubbare Profile aus Aluminium.
Unser Tipp!
Ab drei Stufen ist ein Geländer ratsam. Für Kinder empfiehlt sich zusätzlich ein niedriger Handlauf auf halber Höhe.

Kinder sind und bleiben neugierig

Gerade Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen ihre Umgebung entdecken. Dabei lassen sich kleinere Risiken nicht immer vollständig ausschließen – und das muss auch nicht sein. Denn Beulen, Schrammen oder ein aufgeschlagenes Knie gehören zur kindlichen Lebenserfahrung dazu. Nur wer selbst ausprobiert, lernt, Grenzen zu erkennen und künftig vorsichtiger zu sein. So entwickeln Kinder ein gesundes Gefühl für Gefahren – nicht durch Angst, sondern durch eigene Erfahrung.
Wichtig!
Unsere Aufgabe liegt darin, Gefahrenquellen im Garten zu reduzieren und nicht die Kinder vom Ausprobieren und Explorieren abzuhalten.