Ein Igelhaus dient als Schlafplatz für die Tiere, als optimaler Ort zum Überwintern und als Platz zur Jungtieraufzucht. Es schützt den Igel vor Nässe und Kälte und dient als Versteckmöglichkeit vor eventuellen Fressfeinden. Ein Igelhaus ist ein geschützter Lebensraum für den Stachelpelz. Aber wie kommt der Igel in das Igelhaus? Und welche Vorkehrungen sind sinnvoll?
So kommt der Igel ins Igelhaus

Der Igel kommt von alleine ins Igelhaus! Wichtig zu wissen ist, dass ein Igel sein Haus selbst aussucht und auch selbständig in ein Igelhaus einzieht, wenn er möchte. Man muss ihn nicht einfangen und hineinsetzen.
Auf seiner nächtlichen Suche nach Nahrung stößt der Igel automatisch auf das gut versteckte, trockenstehende Igelhaus. Er kriecht durch den Eingang hinein und erkundet das Haus vorsichtig. Wird dieses als gut empfunden, nutzt der Igel von nun an den Platz zum Schlafen.
Schon gewusst?
Igel suchen vor allem im Herbst nach einem Platz zum Schlafen und zum Überwintern. Die Chancen, dass ein Igel ins Haus einzieht stehen zu dieser Jahreszeit besonders gut. Ein bisschen Geduld ist jedoch trotzdem gefragt.
Das Einziehen vom Igel unterstützen
Damit der Igel das vorbereitete Igelhaus als Schlafplatz wählt, kann man die Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Einrichtung und den Standort, anpassen. Zudem wählt man ein Igelhaus der optimalen Größe und aus natürlichen Materialien, um den Wohlfühlcharakter noch weiter zu erhöhen.
Unser Tipp!
Man kann versuchen den stacheligen Kameraden durch das Aufstellen von Katzenfutter oder speziellem Igelfutter anzulocken. Man serviert dem Igel die Leckereien in Haus-Nähe, jedoch nie direkt vor dem Hauseingang.

So sieht ein optimales Igelhaus aus
Das Igelhaus besteht bestenfalls aus wetterfestem, unbehandeltem Holz. Es hat einen Eingang von 10 bis maximal 11 cm Durchmesser, sodass möglichst keine Fressfeinde hindurch passen, und eine Größe von mindestens 50 cm x 30 cm x 40 cm (B x H x T).
Ein abnehmbares Dach dient einer einfachen und gründlichen Reinigung und Kontrolle. Dieses ist bestenfalls mit einer Dachpappe versehen, sodass das Hausinnere vor Nässe geschützt ist.
Außerdem hat ein optimales Igelhaus einen versetzten Eingang. Das bedeutet, dass das Eingangsloch nicht direkt in die Schlafkammer führt. Durch eine eingebaute Schleuse kommt der Igel durch einen Labyrinth-Eingang in sein Schlafgemach. Hier kann er sich in Ruhe erholen, ohne dass er von einer Katze, einem Marder oder Dachs gestört wird. Außerdem können so weder Schnee, noch Regen oder Wind in das Hausinnere gelangen.
Unser Tipp!
Sinnvoll sind Igelhäuser mit zwei Eingängen. Schaut ein Fressfeind zum Loch herein, kann der Igel durch die Hintertür flüchten.
Der richtige Standort

Bestenfalls stellt man ein Igelhaus an einem ruhigen, geschützten Ort auf. Das kann zum Beispiel unter Strächern oder in einer Hecke sein. Man wählt einen trockenen Untergrund, sodass keine Feuchtigkeit in das Innere eindringen kann. Sand- Kies Mischungen und Schichten aus Humus eignen sich hier optimal.
Es ist hilfreich, den Eingang zur wetterabgewandten Seite auszurichten. Regen und Wind, sowie im Winter Schnee gelangen so nicht in das Igelhaus. Außerdem sollte der Platz schattig sein.
Unser Tipp!
Auch neben einem Komposthaufen ist ein optimaler Standort für das Igelhaus. Es ist warm, ruhig, schattig und der Igel findet ausreichend Nahrung wie Insekten und Würmer.

Die optimale Igelhaus-Einrichtung
Wer möchte legt dem Igel trockenes Laub, Heu und Stroh in oder vor das Nest. Das erhöht erst einmal die Chance, dass das Tier das Igelhaus annimmt. Hat sich der Igel für das Igelhaus als Wohnraum entschieden, hilft ihm das bereitgelegte Nistmaterial sich ein warmes, angenehmes Schlafplätzchen zu gestalten. Die Naturmaterialien dienen als optimale Isolierung.
Auf ein vollständiges Einrichten kann man jedoch verzichten. Igel richten sich ihr Schlafgemach lieber selber ein. Gefallen ihnen die angebotenen Materialien nicht, suchen sie selbständig nach geeignetem Nistmaterial und bringen dieses in das Haus.
Wichtig!
Man sollte weder Zeitungspapier noch Kunststoffteile oder Decken aus Wolle oder Stoff anbieten. Dadurch könnte Feuchtigkeit ins Hausinnere kommen und so Schimmelbildung fördern, was unerwünscht ist.
Wozu dient ein Igelhaus?
Ein Igelhaus bietet den Igeln in unseren Gärten nicht nur einen Schlafplatz, sondern gleichzeitig eine Möglichkeit, sicher und ruhig zu überwintern. Es bietet einen ausgezeichneten Schutz vor Wind und Regen und im Winter vor Schnee und Kälte.
Zum Teil wählen Igel-Weibchen das Haus als Nest und Aufzuchtsort für ihre Jungtiere, die ab Anfang Juni geboren werden. Die Igel-Jungen nutzen das Igelhaus als sichere Basis bis sie mit 6 bis 8 Wochen groß genug sind, ihr Nest zu verlassen und selbständig zu leben.

Wer sich für das Aufstellen eines Igelhauses entscheidet trägt aktiv zur Erhaltung unserer einheimischen Tiervielfalt bei und kann gleichzeitig das Verhalten und die Lebensweise des Igels hautnah miterleben.
Igel sind Einzelgänger!
Wer mehreren Igeln ein Schlafgemach bieten möchte muss auch mehrere Igelhäuser in ausreichendem Abstand zu Verfügung stellen. Jeder Igel sucht sich einen eigenen Unterschlupf.
Wie lange bleibt ein Igel im Igelhaus?

Wie lange ein Igel in einem Iglehaus bleibt ist unterschiedlich und hängt sowohl von der Jahreszeit als auch vom Zweck seines Einzugs ab. Zum Überwintern nutzt der Igel das Haus von Oktober/ November bis März/ April zum Winterschlaf.
Als Ruheplatz oder zur Aufzucht der Jungtiere (die im Juni/ Juli geboren werden) kann es vorkommen, dass das Haus, je nach Bedarf, von Stunden über Tage bis hin zu mehreren Wochen genutzt wird.
Gut zu wissen!
Fühlt sich ein Igel im Haus wohl nutzt er dieses regelmäßig und kommt auch jährlich wieder.