Es fliegt und summt im Garten: Hummeln sind unterwegs. Irgendwo befindet sich wahrscheinlich in naher Umgebung ein Nest. Wir erklären, welche Vorteile Hummeln im Garten mit sich bringen und was man tun kann und darf, wenn man ein Hummelnest im Garten findet.
Was tun bei einem Hummelnest im Garten?
Wichtig zu wissen ist, dass Hummeln und auch ihre Nester gesetzlich streng geschützt sind. Ein Hummelnest, egal ob es von Hummeln bewohnt oder leer und verlassen ist, darf man weder zerstören noch beseitigen.
Nur in äußersten Notfällen darf ein Hummelnest von Fachleuten (Naturschutzbehörde, Imker) mit Genehmigung! umgesiedelt werden. Lokale Imkervereine, der Naturschutzbund oder auch die Naturschutzbehörde können jederzeit für Fragen und Auskünfte kontaktiert werden.
Es gibt jedoch ein paar Tipps und Tricks, wie ein gutes Zusammenleben mit dem Hummelvolk im Garten funktionieren kann.

Hummeln in Ruhe lassen!
- Hummeln sind nicht aggressiv, lässt man ihr Nest in Ruhe beachten sie die Menschen kaum
- Hummeln ernähren sich ausschließlich von Blütenpollen und Nektar, wir finden sie also nicht, wie beispielsweise Wespen, an unserem Essenstisch
- Ein Hummelvolk lebt nur von Frühling bis Spätsommer. Die Zeit in der sich die fliegenden Brummer also im Garten aufhalten ist überschaubar
Schutzmaßnahmen treffen
- Schilder/ Markierungen oder Absperrrungen helfen beim Abstand halten
- in der Nähe der Hummeln ist ein ruhiges Verhalten wichtig. Bitte nicht nach den Hummeln schlagen oder herumwedeln
- keine Duftstoffe in der Nähe des Nestes einsetzen. Dies könnte die Hummeln irritieren und auslösen, dass sie ihr Nest verteidigen, obwohl sie im Normalfall sehr friedlich sind
Wichtig!
Alle in Deutschland vorkommen 36 Hummelarten sind gesetzlich streng geschützt! Wer Hummeln bekämpft, tötet oder ihr Nest zu zerstören versucht, macht sich strafbar!
Vorteile von Hummeln im Garten

Wenn man im Garten ein Hummelnest entdecken oder bereits die ersten Hummeln fliegen, hat man eigentlich Grund zur Freude. Denn Hummeln sind als Blütenbestäuber – nachdem die Honigbienen vom Aussterben bedroht und viele Imker die Bienenzucht bereits aufgegeben haben – inzwischen unentbehrlich geworden.
Hummeln bestäuben im Garten neben Blumenpflanzen auch Obst-Bäume und Sträucher. Sie sind inzwischen oft die einzigen Insekten die die blühenden Obstgehölze bestäuben. Ohne diese nützlichen Helfer kann man daher im Spätsommer oder Herbst oft keine Früchte mehr ernten.
Hummeln sind nützliche Gartenhelfer, die täglich Schwerstarbeit leisten!
Bereits früh im Jahr (zum Teil ab Februar) fliegen die ersten Hummelköniginnen, auf der Suche nach einem geeigneten Nest. Hierbei bestäuben sie auf der Suche nach Nahrung die Frühblüher und tragen dazu bei, die erste Blüte im Jahr zu sichern.
Da sie auch bei Feuchtigkeit, Regen, Wind und Kälte immer unterwegs sind, gehören Hummeln zu den effizientesten Bestäubern unter den Insekten. Das ist sehr hilfreich für Wildblumen, Klee, Tomaten, Paprika, Beeren und auch Obstbäume.
Zudem kommt hinzu, dass Hummeln ihre Pollen über lange Strecken transportieren und so eine Kreuzbestäubung garantiert wird. Diese ist wichtig, dass wir gesunde Pflanzenbestände haben und behalten.
Wer also ein Hummelnest im Garten hat, hat viele richtig gemacht. Die Hummeln finden vor Ort genügend Trachtpflanzen, mit deren Pollen und Nektar sie ihre Nachkommen aufziehen können. Gleichzeitig werden die Pflanzen im eigenen Garten bestäubt und gerade beim Einsatz von Obstbäumen eine bessere Ernte garantiert.
Gut zu wissen!
Im Gegensatz zu Wespen und Hornissen sind Hummeln ausgesprochen friedlich und stechen nur, wenn man sie anfasst oder ihr Nest zerstören möchte. Nur wenn sich die Hummeln unmittelbar angegriffen fühlen, versuchen sie sich zu wehren.
Wie viele Hummeln leben in einem Hummelnest?

Je nach Art kann das Hummelvolk aus 50 bis 500 Hummeln bestehen.
Im Laufe des Sommers schlüpfen aus den Eiern nicht nur Arbeiterinnen, sondern immer auch einige Weibchen und Männchen (Drohnen genannt), die heranwachsen, geschlechtsreif werden, sich verpaaren und befruchten.
Wie lange lebt eine Hummel?

Ein Hummelstaat wird im Frühjahr (ab Ende Februar) von einer Jungkönigin gegründet und besteht bis zum Spätsommer. Nur die zukünftige Jungkönigin, die sich einen Platz zum Überwintern sucht, überlebt, der Rest des Volkes stirbt nach und nach.
- Eine Jungkönigin erwacht im Frühjahr und gründet ihr eigenes Volk. Als Königin stirbt sie Ende Juli/ August, wenn bereits neue Jungköniginnen in ihrem Volk geschlüpft sind. D.h. sie lebt insgesamt ca. 1 Jahr
- Arbeiterinnen leben nur 2 bis 3 Monate
- Drohnen (männliche Hummeln) und im Sommer geschlüpfte Weibchen werden nur wenige Wochen alt
- Nur die befruchteten Weibchen graben sich im Spät-Herbst in den Boden ein und überwintern, um im Frühjahr ihr eigenes Volk gründen zu können
Was mögen Hummeln gar nicht?

Zunächst sei erwähnt, dass Hummeln äußerst friedlich sind und solange man sie nicht berührt, stechen sie nicht, da sie viel zu sehr mit ihrer Sammelleidenschaft beschäftigt sind. Jedoch gibt es ein paar Faktoren, die Hummeln nicht mögen. Hierzu gehören:
- hektische und schnelle Bewegungen, vor allem in Nestnähe. Fühlt sich eine Hummel dadurch bedroht, kann es vorkommen, dass sie sich verteidigt.
- starke Gerüche können Hummeln irritieren
- Pestizide sind für Hummeln gifitg und können ihre Orientierung beeinflussen
- frisch gemähte Gärten, da sie dann keine Nahrung finden können
- Neu gezüchtete Zierpflanzen mit verschlossenen Blüten. Diese haben oft garkeinen Nektar mehr oder dieser ist von den Hummeln nur schwer erreichbar
- Temperaturen unter 8 ° C, dann können sie nicht mehr fliegen
- Erschütterungen an iohrem Nest, wie laute Musik oder Rasenmäher, können dazu führen, dass Hummeln ihr Nest verlassen
Wichtig!
Hummeln mögen es gar nicht angefasst zu werden!