Steckbrief: Alles auf einen Blick
- Art: Sandhummel (Bombus veteranus)
- Verbreitung: ganz Europa außer Iberische Halbinsel, Irland und Großbritannien
- Lebensraum: offenes Gelände sowie Böschungen, Wegränder, Gärten und Obstplantagen
- Körperlänge: Königin 16 bis 19 mm, Arbeiterinnen 10 bis 16 mm, Drohnen 12 bis 15 mm lang
- Nestbau: meist oberirdisch, selten verlassene Mäusenester
- Volk: 60 bis 130 Tiere
- Kommerzielle Zucht: nein
Merkmale der Sandhummel: So sieht eine Sandhummel aus!

Sandhummeln gehören zu den kleineren Hummelarten. Die Königin hat eine Körperlänge zwischen 16 und 19 mm, die Arbeiterinnen 10 bis 16 mm und die Drohnen 12 bis 15 mm. Die Flügelspannweiten liegen bei der Hummelkönigin zwischen 30 und 33 mm, bei den Arbeiterinnen zwischen 21 und 28 mm und bei den Drohnen zwischen 23 und 27 mm.
Sandhummeln haben einen verhältnismäßig langen Rüssel mit 6 bis 8 mm (Arbeiterinnen), bzw. 9 bis 11 mm (Königin) und 7 bis 9 mm Länge (Drohnen), sodass sie auch in längeren Blüten an den Nektar gelangen können.
Die Körpergrundfärbung ist weiß-grau bis grau-gelb, wobei das Abdomen dunkler gefärbt ist, aber weiße Querstreifen hat. Der Kopf ist schwarz gefärbt mit einem hellen Stirnschild. Der Thorax hat auf der Oberseite einen kreisrunden, schwarzen Fleck umgeben von einem Rand aus grau-gelben Härchen.
Die Männchen haben einen abwechselnd strohgelb und schwarz gestreiften Hinterleib, wobei das 1. Rückenschild T1 vollständig gelb gefärbt ist, die folgenden T2 bis T6 (2. bis 6. Segment vom Hinterleib) dagegen jeweils vorne schwarz und zum hinteren Rand in eine strohgelbe Färbung wechselnd, gefärbt sind.
Sandhummeln von anderen Arten unterscheiden
Die Königin erzeugt einen hohen Summton, der dem der Waldhummel ähnlich ist. Auch im Aussehen sollen sich Sand- und Waldhummel ähneln. Sand- und Waldhummeln kann man an der Färbung der Rückenschilder T4 und T6 unterscheiden. Bei den Sandhummel sind sie weiß-grau, bei den Waldhummeln dagegen orange gefärbt.
Gefährdung – Ist die Sandhummel selten?
Die Sandhummel ist in Deutschland gefährdet und wird als solche auch in der Roten Liste als gefährdete Art geführt.
Lebensraum der Sandhummel
Als Lebensraum bevorzugt sie offenes Gelände sowie Böschungen, Wegränder, Gärten und Obstplantagen, wo sie meist oberirdisch nistet.
Speiseplan

Zu den Trachtpflanzen der Sandhummel gehören so unterschiedliche Blütenpflanzen wie Klee-Arten, Disteln und Fingerhut.
Das Leben der Sandhummel im Jahresverlauf
Sandhummeln beginnen erst spät im Jahr zu fliegen. Die Hummelkönigin sieht man ab Mitte April bis Mitte Mai fliegen. Die umherfliegenden Arbeiterinnen, die auf der Suche nach geeigneten Trachtpflanzen sind, sieht man von Anfang bis Ende September umherfliegen. Die Drohnen und die Weibchen der nächsten Generation erschienen auf der Bildfläche im Zeitraum von Ende Juli bis Anfang September, um sich zu paaren.
Schon gewusst?
Bis zum Ende der Brutzeit der Larven im Nest hat das Volk eine Stärke von maximal 130 Individuen erreicht.
Nest der Sandhummel
Die Königin der Sandhummel legt ihr Nest oberirdisch an. Dazu formt sie eine Nistkugel aus Moos und Gräsern. Findet sie dort keinen geeigneten Nistplatz, dann nimmt sie auch ein verlassenes, unterirdisches Mäusenest an.
Sie kann sich ihr Nest selbst bauen, aber auch Nester anderer Tiere nutzen. Man bezeichnet sie damit sowohl als Nestbauer, als auch Nestbezieher. Das Nest kann von 60 bis maximal 130 Sandhummeln bewohnt sein.
Verbreitung und kommerzielle Nutzung
Die Sandhummel kommt in ganz Europa außer auf der Iberischen Halbinsel, Irland und Großbritannien vor. In Deutschland findet man sie in Norddeutschland in Küstennähe, aber auch dort ist die Sandhummel selten geworden. In Österreich und in der Schweiz soll sie vor allem in Höhenlagen ab 1.000 Meter über NN. noch regelmäßig vorkommen.
Die Hummel wird nicht kommerziell gezüchtet, um sie als Blüten-Bestäuber im Obstanbau und bei Kulturen von Nutzpflanzen einzusetzen.
Namensgebung
Um dem Namen Sandhummel gab es ursprünglich einige Verwirrung. Denn zeitweise wurde früher auch Bombus jonellus Sandhummel genannt, die eigentlich Heidehummel heißt. Außerdem tauchte irgendwann für Bombus veteranus auch die Bezeichnung „Samthummel“ auf. Das ist inzwischen alles geklärt und nur noch Bombus veteranus wird im Deutschen Sandhummel genannt.