Familiengarten Tipps
Das Foto zeigt eine Felsen Kuckuckshummel auf einer Blüte Ivar Leidus, Bombus rupestris - Trifolium pratense - Keila, CC BY-SA 4.0

Kuckuckshummeln

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Kuckuckshummeln legen ihre Eier in das Nest einer Wirtshummel und lassen ihre Nachkommen von fremden Hummelarbeiterinnen ausbrüten und aufziehen. Wie genau sie vorgehen, welche Arten es gibt und wie man sich ihnen gegenüber verhalten sollte, erklären wir hier.

Das Leben der Kuckuckshummel

Kuckuckshummeln dringen in das Nest der Wirtshummel ein und lassen ihre Eier vom Hummelvolk ausbrüten und die Brut aufziehen. Sie versuchen die Wirtshummelkönigin zu verjagen, wenn nicht gar zu töten und das Nest zu übernehmen. Aber wie genau gehen die Kuckuckshummeln vor? Wir geben einen Überblick.

Wie parasitieren die Kuckuckshummeln?

Die Kuckuckshummeln lassen, ähnlich wie die Kuckucke unter den Singvögeln, ihre Eier im Nest einer Wirtshummel ausbrüten und ihren Nachwuchs von deren Arbeiterinnen aufziehen. Dabei versucht die Köngin der Schmarotzerhummel in den Nestbau der Wirtshummel einzudringen. Oft kommt es zu einem Kampf auf Leben und Tod zwischen beiden Königinnen oder der Kuckuckshummel-Königin und den Arbeiterinnen der Wirtshummel.

Das Foto zeigt eine Hummel auf eienr Blüte. Die Hummel hat Pollenhöschen an.

Gleichen sich Kuckuckshummel und Wirtshummel?

Damit die Kuckuckshummel möglichst nicht sofort als Feind von den Wirtshummeln erkannt und bekämpft wird, geht man davon aus, dass viele Arten der Kuckuckshummeln in ihrer Körperzeichnung und -färbung den Wirtshummeln gleichen.

Von den von uns vorgestellten Kuckuckshummel-Arten können wir dies jedoch nur für eine Art bestätigt: Die Weibchen und Männchen der Keuschen Kuckuckshummel Bombus (Psithyrus) vestalis sehen ihren Wirtshummeln, den Dunklen Erdhummeln Bombus terrestris zum Verwechseln ähnlich.

Das Foto zeigt eine Dunkle Erdhummel, die an einer Blüte Nektar saugt

Eindringen in das Nest der Wirtshummel

In jedem Fall unternimmt die Kuckuckshummel-Königin, nachdem sie im Frühjahr wieder aus ihrem Winterschlaf erwacht ist, Erkundungsflüge, um einen im Bau befindlichen oder frisch bezogenen Nistplatz ihrer Wirtshummel-Art zu entdecken. In der Regel erwacht die Köngin der Wirtshummel früher aus ihrem Winterschlaf als die Kuckuckshummel und hat bereits Eier gelegt und die ersten Arbeiterinnen selbst herangezogen.

Die Schmarotzerhummel versucht also in das Nest der Wirtshummel möglichst unerkannt einzudringen und sich dort für die ersten Tage zu verstecken. Dabei reibt sie sich immer wieder an den Waben, um allmählich des Nestgeruch der Wirtshummel anzunehmen. Da sie selbst kein Wachs produzieren kann, versucht sie einige Wachs-Näpfchen der Wirtshummel zu zerstören und daraus eigene Brutzellen für ihren Nachwuchs zu bauen.

Kampf um Leben und Tod

Das Foto zeigt eine Hummel von vorne, die auf einer Blume sitzt

Hat es die Kuckuckshummel nicht schon beim Eindringen geschafft, die Königin der Wirtshummeln zu töten, muss sie spätestens jetzt versuchen, die andere Königin umzubringen. Dabei beginnt ein mörderischen Kampf auf Leben und Tod mit ungewissem Ausgang.

Dabei hat die Kuckuckshummel den Vorteil, dass sie einen besonders harten Chitinpanzer hat, durch den die Stacheln der Arbeiterinnen und ihrer Königin nicht dringen können. Außerdem hat die angreifende Kuckuckshummel einen längeren, nach oben gebogenen Wehrstachel, sodass die Königin der Kuckuckshummel meist aus dem Kampf als Siegerin hervorgeht.

Schon gewusst?

Gelingt es der Kuckuckshummel-Königin ihre Rivalin zu töten und die Regentschaft über das Hummelnest zu übernehmen, lässt sie von nun an die fremden Arbeiterinnen für sich arbeiten und ihren eigenen Nachwuchs aufziehen.

Entstehung von Weibchen und Männchen

Aus den Eiern der Kuckuckshummel-Königin entstehen keine eigenen Arbeiterinnen, sondern Weibchen und Männchen, die zum Sommerende/ Herbstanfang die Geschlechtsreife erreichen und sich paaren.

Die Männchen sterben im Herbst. Die befruchteten Weibchen suchen einen geeigneten Platz zum Überwintern, um dann im nächsten Frühjahr das Nest einer Wirtshummel zu entdecken, dort einzudringen und die Regentschaft über die fremden Arbeiterinnen zu übernehmen, damit diese ihren Nachwuchs aufziehen. 

Folgen für die Wirte: Was passiert mit dem Hummelstamm?

Das Foto zeigt eine Hummel auf einer rosafarbenen Blüte

Hat es eine Kuckuckshummel-Königin geschafft eine Hummelkönigin aus ihrem Nest zu vertreiben oder umzubringen, übernimmt sie das Regime im Hummelnest. Sie manipuliert die Hummelarbeiterinnen hormonell sowie durch körperliche Dominanz, sodass diese ihre Brut aufziehen.

Aus den Eiern schlüpfen keine Arbeiterinnen, sondern nur Männchen und Weibchen, die zur Fortpflanzung geeignet sind. Nach und nach sterben nun die Hummel-Arbeiterinnen und der eigentliche Hummelstaat löst sich bis spätestens zum Herbst auf. Es kommt somit nur zur Fortpflanzung der Kuckuckshummeln, eine Vermehrung der Wirtshummelart ist nicht möglich.

Kuckuckshummelbefall erkennen

Einen Befall mit einer Kuckuckshummel zu erkennen ist oftmals nicht einfach. Dennoch gibt es einige Anzeichen.

Wer seinen Hummelkasten regelmäßig beobachtet, dem fällt bei einem Befall eventuell auf, dass die Hummelkönigin plötzlich verschwunden ist. Es hält sich von jetzt auf gleich eine andere große Hummel in der Nähe des Kastens auf. Diese ist oftmals dunkler als die ursprüngliche Hummelkönigin und verhält sich dominant. Außerdem werden keine oder nur noch wenige Pollen von den Arbeiterinnen oder der Hummelkönigin in das Nest getragen.

Schon gewusst?

Pollenhöschen sieht man an einer Kuckuckshummel niemals.

Das Foto zeigt eine Hummel mit Pollenhöschen

Ein weiteres Indiz ist, dass das Nest nicht mehr weiter wächst. Hat eine Kuckuckshummel den Hummelkasten übernommen werden keine weiteren Arbeiterinnen mehr produziert und geboren. Somit wächst die Hummelpopulation nicht mehr weiter.

Es kommt auch vor, dass es im Hummelkasten plötzlich zu einem unruhigen Verhalten und Gerangel kommt und sogar tote Hummeln um den Kasten herum zu finden sind. Vor allem während der Übernahme kann die Geräuschkulisse starkt zunehmen.

Kuckuckshummel von Hummel unterscheiden

Das Foto zeigt eine Dunkle Erdhummel an einer Blüte

Es gibt einige Kriterien, durch die sich Hummeln von Kuckuckshummeln unterscheiden. Hierzu gehören:

  • Kleine Weibchen sind nie Kuckuckshummeln, diese sind robust und haben einen dicken Panzer, um in das Hummelnest eindringen zu können
  • Es gibt keine Kuckuckshummel-Arbeiterinnen
  • Eine Kuckuckshummel Königin trägt niemals Pollenhöschen
  • Kuckuckshummeln leben immer in der Nähe ihrer Wirts-Art. Sie sind auf ihren Wirt angewiesen.
  • Kuckuckshummeln haben oft dunklere Flügel und eine dünnere Behaarung
  • Hummeln fliegen bereits früh im Jahr, Kuckuckshummeln suchen hingegen erst später nach einem geeigneten Nest

Kann ich verhindern, dass eine Kuckuckshummel in einen bewohnten Nistkasten eindringt?

Das Foto zeigt einen Hummelkasten, der von verschiedenen Pflanzen umgeben ist und im Schatten liegt

Eine Kuckuckshummel versucht das Nest der Wirtshummel zu übernehmen. Kann und darf man etwas unternehmen?

Wichtig!

Alle Hummel-Arten, also auch die Kuckuckshummeln, stehen in Deutschland unter Schutz und dürfen nicht aktiv bekämpft oder gar getötet werden. Man darf sie lediglich vergraulen oder am Eindringen in ein Hummelnest hindern.

Um den eigenen Humelnistkasten, der bereits von einer Hummelkönigin bezogen worden ist, vor einer Kuckuckshummel-Königin zu schützen, sollte man den Hummelnistenkasten regelmäßig beobachten.

Hat die Hummel-Königin begonnen, die ersten Larven mit dem von ihr gesammelten Nektar- und Pollenklumpen aufzuziehen, dann verschließt man das Einflugloch tagsüber mit einer passenden Kunststoffkarte. Erst wenn die ersten voll entwickelten Arbeiterinnen selbst ausfliegen, um Pollen und Nektar für die folgende Brut zu sammeln, muss das Einflugsloch des Hummelkastens offen bleiben.

Die 5 häufigsten Kuckuckshummel-Arten in Mitteleuropa

Zu den 5 häufitgsten Kuckuckshummel-Arten in Mitteleuropa gehören die Bärtige Kuckuckshummel, die Norwegische Kuckuckshummel, die Wald-Kuckuckshummel, die Feld- sowie die Keusche Kuckuckshummel. Diese werden im Folgenden vorgestellt.

Bombus (Psithyrus) barbutellus – Bärtige Kuckuckshummel

Das Foto zeigt eine Bärtige Kuckuckshummel James Lindsey at Ecology of Commanster, Bombus.barbutellus.-.lindsey, CC BY-SA 3.0

Steckbrief: Alles auf einen Blick

  • Art: Bärtige Kuckuckshummel Bombus (Psithyrus) barbutellus
  • Verbreitung: In weiten Teilen Europas und Asiens
  • Wirtshummeln: Gartenhummel, Wiesenhummel, Feldhummel, seltener auch die Baumhummel. In der Schweiz und Österreich kommt als weitere Wirtshummel-Art die Tonerdhummel Bombus argillaceus hinzu
  • Körperlänge: Weibchen 18 bis 23 mm

Verbreitung

Die Bärtige Kuckuckshummel ist eine eurasische Art. Sie kommt in fast ganz Europa einschließlich der Mittelmeerinseln Korsika, Sardinien und Sizilien vor. Nordwärts kommt sie in Großbritannien bis zu den Orkney-Inseln vor und in Skandinavien bis Süd-Schweden. In Asien kommt sie in Kleinasien, dem Kaukasus, weiten Teilen Zentralasiens, in der Mongolei und in Nord-China vor.

Auch in Deutschland ist die Art weit verbreitet und kommt von der Tieflandregion bis in die montanen Wäldern vor. Sie ist aber bei uns überall selten und scheint in jüngster Zeit in Niedersachsen sogar ausgestorben zu sein.

Merkmale der Bärtigen Kuckuckshummel

Das Weibchen der Bärtigen Kuckuckshummel hat eine Körperlänge zwischen 18 und 23 mm. Der Kopf ist schwarz behaart. Das vordere Querband des Thorax ist gelb, das mittlere schwarz und das hintere Querband wieder gelb behaart. Der Hinterleib ist von T1 bis T3 schwarz, T4 ist weiß behaart, T5 weiß mit einem Streifen in der Mitte mit schwarzen Haaren. Das Männchen sieht ganz ähnlich aus. Einziger Unterschied: Bereits T3 des Hinterleibs ist weiß behaart.

Diese Kuckuckshummel hat im Gesicht einige schwarze Haarbüschel, die beim Männchen auffallend dicht stehen. Daher der deutsche Name Bärtige Kuckuckshummel.

Unterschiede zwischen der Bärtigen Kuckuckshummel und ihren Wirtshummeln

Die Bärtige Kuckuckshummel schmarotzt in Mitteleuropa vor allem in den Nestern der Gartenhummel (Bombus hortorum), der Wiesenhummel (Bombus pratorum) und der Feldhummel (Bombus ruderatus), selten auch der Baumhummel (Bombus hypnorum). In der Schweiz und Österreich kommt als weitere Wirtshummel-Art Bombus argillaceus hinzu.

Das Foto zeigt eine Wiesenhummel Ivar Leidus, Bombus pratorum (male) – Knautia arvensis – Keila, CC BY-SA 4.0

Im Aussehen ähnelt die Bärtige Kuckuckshummel am meisten der Gartenhummel, die auch ihre häufigste Wirtshummel ist. Allerdings haben die Arbeiterinnen und die Königin bei der Gartenhummel auf dem Hinterleib ein gelb gefärbtes erstes Tergit (T1). Und auch der vordere Rand von T2 ist gelb. Bei der Bärtigen Kuckuckshummel sind T1 und T2 dagegen immer vollkommen schwarz behaart.

Auch die Wiesenhummel Bombus pratorum ist eine wichtige Wirtshummel für die Bärtige Kuckuckshummel. Allerdings besteht zwischen beiden Hummelarten kaum eine Ähnlichkeit in der Färbung der Körperbehaarung. Denn bei der Wiesenhummel ist das vordere Querband des Thorax gelb und die letzten Hinterleibstergite sind nicht weiß, sondern orange behaart.

Auch im Vergleich der Feldhummel gibt es die selben Unterschiede in der Färbung wie bei der Gartenhummel.

Seltener wird dagegen die Baumhummel als Wirtshummel genutzt. Doch hier sind die Unterschiede zwischen Schmarotzer- und Wirtshummel wesentlich größer. Bei Bombus hypnorum ist der Thorax schwarz oder braun behaart, hat aber nie gelbe Querbinden, wie bei der Bärtigen Kuckuckshummel. Weniger gravierend sind die Unterschiede bei T5, welches bei der Baumhummel vollständig weiß, bei Bärtigen Kuckuckshummel dagegen weiß mit schwarzen Haaren in der Mitte des Rückenschildes ist.

Das Foto zeigt eine Baumhummel André Karwath aka Aka, Bombus hypnorum male – side (aka), CC BY-SA 2.5

Auch zwischen Bombus argillaceus, einer in der Schweiz und in Österreich vorkommenden Wirtshummel der und der Schmarotzerhummel gibt es einige Unterschiede. Bei Bombus argillaceus sind die beiden gelben Querbinden des Thorax deutlich breiter. Und T1 des Hinterleibs ist gelb, statt schwarz gefärbt.

Es könnte sein, dass es regionale Unterschiede in der Bindung zwischen Wirts- und Bärtiger Kuckuckshummel gibt. Denn am meisten ähnelt die Färbung der Bärtigen Kuckuckshummel der in Europa häufigen und weit verbreiteten Gartenhummel. Möglicherweise sucht sie ganz opportunistisch in Regionen,  wo eine der anderen Hummel-Arten dominiert und die Gartenhummel seltener ist, dann primär diese andere Hummel-Art als Wirtshummel aus.

Aber dies ist nur ein Hypothese, die durch eine flächendeckende Bestandsaufnahme der verschiedenen Wirtshummel-Arten über ganz Europa bewiesen oder widerlegt werden müsste. Aber für viele Regionen Europas fehlen solche flächendeckenden Bestandsaufnahmen noch und es gibt nur einzelne punktuelle Nachweise.

Gefährdung – Ist Bombus barbutellus selten?

In Deutschland ist diese Kuckuckshummel zwar weit verbreitet, aber wohl nirgends häufig. Bei neueren Bestandsaufnahmen in Niedersachsen und in anderen Teilen Norddeutschlands gibt es kaum noch neuere Nachweise der Bärtigen Kuckuckshummel.

Wichtig!

Es kann vorkommen, dass diese Kuckuckshummel im Garten die Gartenhummel parasitiert, der man mit einem Hummelkasten eine Nisthilfe zur Verfügung gestellt hat. Aber auch dann darf man die Kuckuckshummel nicht vertreiben, bekämpfen oder töten. Denn auch sie sind, wie alle einheimischen Hummel-Arten in Deutschland, durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

Bombus (Psithyrus) campestris – Feld-Kuckuckshummel

Das Foto zeigt eine Feld-Kuckuckshummel auf einer Blüte Ivar Leidus, Bombus campestris – Succisa pratensis – Keila, CC BY-SA 4.0

Steckbrief: Alles auf einen Blick

  • Art: Feld-Kuckuckshummel Bombus (Psithyrus) campestris
  • Verbreitung: Von Westeuropa bis zur Mandschurei (China)
  • Wirtshummeln: Veränderliche Hummel, Ackerhummel, Obsthummel, Wiesenhummel und Grashummel
  • Körperlänge: Weibchen 15 bis 20 mm

Verbreitung

Die Feld-Kuckuckshummel Bombus (Psithrus) campestris ist in Eurasien weit verbreitet. Ihr Vorkommen reicht von Westeuropa bis in die Mandschurei Chinas. Nordwärts reicht die Verbreitung bis etwa 63 o nördlicher Breite.

Auch in Deutschland, Österreich und in der Schweiz ist sie vom Tiefland bis zur montanen Stufe verbreitet und besiedelt vor allem lockere Baum- und Gehölz-Bestände.

Merkmale der Feld-Kuckuckshummel

Das Foto zeigt die dunkle Form der Feld-Kuckuckshummel James Lindsey at Ecology of Commanster, Bombus.campestris8.-.lindsey, CC BY-SA 3.0

Feld-Kuckuckshummeln haben Körperlängen zwischen 15 und 20 mm. Es gibt bei dieser Kuckuckshummel deutliche Unterschiede im Aussehen von Weibchen und Männchen.

Bei den Weibchen  ist der Hinterleib von T1 bis T2 schwarz, ab T3 gelb behaart – allerdings jeweils in der Mitte unterbrochen durch schwarze Haare. Bei beiden Geschlechtern hat der Thorax eine Querbänderung in Gelb – Schwarz – Gelb.  Es gibt aber auch männliche Exemplare mit einem vollständig schwarzen Thorax. 

Bei den Männchen ist der Hinterleib von T1 bis T3 schwarz, ab T4 gelb behaart. Bei Männchen mit einem Thorax in Gelb – Schwarz – Gelb beginnt die gelbliche Behaarung des Hinterleibs bereits auf T3.

Unterschiede zwischen der Feldkuckuckshummeln und ihren Wirtshummeln

Wirtshummel der Feldkuckuckshummel ist in Mitteleuropa am häufigsten die Ackerhummel (Bombus pascuorum), etwas weniger häufig sind die Veränderliche Hummel (Bombus humilis), die Obsthummel (Bombus pomorum), die Wiesenhummel (Bombus pratorum) und die Grashummel (Bombus ruderarius) Wirtshummeln der Feldkuckuckshummel.

Das Foto zeigt eine Ackerhummel auf einer Blüte Orangeaurochs from Sandy, Bedfordshire, United Kingdom, Common carder bumblebee (Bombus pascuorum) on verbena, Sandy, Bedfordshire (9636523311), CC BY 2.0

Zumindest bei der Feldkuckuckshummel stimmt die Hypothese nicht, dass sie ihrer häufigsten Wirtshummel-Art am ähnlichsten sieht. In beiden Geschlechtern der Wirtshummel dominiert die Braunfärbung auf Thorax und Hinterleib, die der Feldkuckuckshummel völlig fehlt. Bei den weiblichen Obsthummeln ist der Körper nur braun und schwarz gefärbt, gelbe Querbänder und Tergite fehlen vollständig. Die B. pomorum-Männchen dagegen sind sehr lebhaft schwarz, gelb und braun gefärbt.

Schon gewusst?

Die Männchen der Wirtshummel spielen bei der Parasitierung eines Hummelvolkes durch eine Kuckuckshummel ohnehin keine Rolle.

Auch zwischen der Veränderlichen Hummel  (B. humilis), bzw. der Wiesenummel (B. pratorum) und der Feldkuckuckshummel gibt es keinerlei Ähnlichkeiten in Zeichnung und Färbung. 

Gefährdung – Ist die Feldkukuckshummel selten?

Die Feldkuckuckshummel ist zwar verbreitet, aber meist nicht häufig. In Deutschland ist ihr Fortbestand nicht gefährdet. Allerdings ist auch diese Kuckuckshummel, wie alle einheimischen Hummelarten, eine vom Bundesnaturschutzgesetz unter Schutz gestellte Art und darf nicht bekämpft oder getötet werden. Auch nicht, wenn sie die Hummelpopulation, der man im Garten einen Hummelkasten als Nistplatz zur Verfügung gestellt hat, parasitiert und sich dort einnistet.

Bombus (Psithyrus) norvegicus – Norwegische Kuckuckshummel

Das Foto zeigt eine Norwegische Kuckuckshummel auf einer blauen Blüte Ivar Leidus, Bombus norvegicus – Veronica spicata – Keila, CC BY-SA 4.0

Steckbrief: Alles auf einen Blick

  • Art: Norwegische Kuckuckshummel Bombus (Psihyrus) norvegicus
  • Verbreitung: in weiten Teilen Europas, Japan und China
  • Wirtshummel: Baumhummel Bombus hypnorum
  • Körperlänge: Weibchen 18 bis 20 mm, Drohnen 13 bis 17 mm

Merkmale der Norwegischen Kuckuckshummel

Das Foto zeigt eine Norwegische Kuckuckshummel Arnstein Staverløkk, Norsk institutt for naturforskning, Bombus norvegicus hann, CC BY 3.0

Der Kopf des Weibchens ist schwarz, der Thorax mit Ausnahme der vorderen, gelben Querbinde ebenfalls schwarz. Auf dem Hinterleib sind die ersten drei Tergite (T1 bis T3) schwarz behaart, T4 ist schwarz und weiß behaart, T5 reinweiß, das letzte Tergit (T6) ist wieder vollständig schwarz.

Das gleiche Muster in der Färbung findet man bei der Wald-Kuckuckshummel Bombus (Psithyrus) sylvestris und bei der Gelblichen Kuckuckshummel Bombus (Psithyrus) flavidus. 

Bei der Wald-Kuckuckshummel ist der Antennenschaft kaum behaart, während er bei der Norwegischen Kuckuckshummel und bei der Gelblichen Kuckuckshummel dicht behaart ist.

Das Männchen (Drohne) der Norwegischen Kuckuckshummel hat ein ähnliches Farbmuster der Behaarung wie das Weibchen. Auf dem Hinterleib aber sind T1 und T2 schwarz, T3 und T4 sind beide entweder weiß oder gelblich behaart. T5 ist schwarz und T6 orange behaart. Auch bei den Männchen gibt es zwischen der Norwegischen, der Wald- und der Gelblichen Kuckuckshummel lediglich Unterschiede in der Behaarung des Antennenschaftes: Sie ist wie bei den Weibchen bei der bei der Wald-Kuckuckshummel spärlich, bei der Norwegischen und der Gelblichen Kuckuckshummel dagegen dicht behaart.

Unterschiede zwischen der Norwegischen Kuckuckshummel und der Baumhummel

Das Foto zeigt eine Baumhummel André Karwath aka Aka, Bombus hypnorum male – side (aka), CC BY-SA 2.5

Die norwegische Kuckuckshummel ist ein Brutparasit der Baumhummel (Bombus (Psithrys) hypnorum).  Allerdings gibt es zwischen beiden Hummel-Arten in der Färbung der Körperbehaarung kaum eine Ähnlichkeit.

Das Baumhummel-Weibchen ist entweder von Kopf und Thorax bis auf T3 des Hinterleibs vollständig schwarz behaart, während T4 und T5 immer weiß behaart sind. Oder der Thorax ist braun statt schwarz behaart.

Das Baumhummel-Männchen hat ein braun behaartes Kopfschild und auch das Thorax ist braun gefärbt. Bei der Färbung des Hinterleibes gibt es zwei Varianten: Entweder T1 bis T3 sind schwarz, T4 ist ebenfalls schwarz bis auf einen weiß-behaarten Hinterrand, T5 und T6 sind rein weiß. Oder T1 und T2 sind, wie der Thorax, braun behaart.

Zwischen der Norwegischen Kuckuckshummel und ihrer Wirtshummel, der Baumhummel gibt es gravierende Unterschiede im Farbmuster. Die Hypothese, dass die Kuckuckshummel in der Färbung die Wirtshummel als Mimikry nachahmt, um sich unbemerkt in das Nest einschleichen zu können, kann also zumindest für die Norwegische Kuckuckshummel und ihre einzige Wirtshummel, die Baumhummel, nicht aufrecht gehalten werden.

Gefährdung – Ist Bombus (Psithyrus) norvegicus  selten?

Die Norwegische Kuckuckshummel ist bei uns nicht selten. Regional kann man sie jedoch als gefährdet einstufen.

Bombus (Psithyrus) sylvestris – Wald-Kuckuckshummel

Das Foto zeigt eine Wald Kuckuckshummel Ivar Leidus, Bombus sylvestris male – Cirsium palustre – Keila, CC BY-SA 4.0

Steckbrief: Alles auf einen Blick

  • Art: Wald-Kuckuckshummel Bombus (Psithyrus) sylvestris
  • Verbreitung: In weiten Teilen Europas
  • Wirtshummeln: Wiesenhummel, Heidenhummel, Baumhummeln, Gartenhummeln, Dunkle und Helle Erdhummeln
  • Körperlänge: Weibchen 18 bis 23 mm

Verbreitung

Die Wald-Kuckuckshummel Bombus (Psithyrus) sylvestris ist in Europa weit verbreitet und kommt auch in Nordeuropa vor. Ostwärts kommt sie von Sibirien bis zum Pazifik vor. In Südeuropa besiedelt sie nur höhere Berglagen.

Auch wenn sie Wald-Kuckuckshummel und mit wissenschaftlichen Art-Namen syslvestris genannt wird, sie ist eigentlich gar keine echte Waldbewohnerin, sondern kommt eher am Waldrand vor. Sie lebt auch in in offenem Gelände, auf Wiesen und als Kulturfolgerin auch in Gärten und Parkanlagen.

Merkmale der Wald-Kuckuckshummel

Das Foto zeigt eine Wald-Kuckuckshummel Arnstein Staverløkk, Norsk institutt for naturforskning, Bombus sylvestris hann, CC BY 3.0

Die Weibchen der Waldkuckuckshummel haben einen schwarzen Kopf. Das vordere Querband des Thorax ist gelb, der Rest schwarz gefärbt. T1 bis T3 des Hinterleibs ist ebenfalls schwarz behaart. Damit gleichen die Weibchen in der Färbung den Arbeiterinnen und Königinnen der Norwegischen Hummel und der Gelblichen Kuckuckshummel. Diese drei Schwesterarten unterscheiden sich lediglich in der Haardichte des Antennenschaftes.

Die Männchen der 3 Kuckuckshummel-Arten unterscheiden sich ebenfalls nicht in der Körperfärbung, wohl aber in der Länge und Breite ihrer Antennenglieder.

Unterschiede zwischen der Wald-Kuckuckshummel und ihren Wirtshummeln

Das Foto zeigt zwei Wald Kuckuckshummeln nebeneinander S. Rae from Scotland, UK, Bombus (Psithyrus) sylvestris – Forest Cuckoo Bumblebee – Flickr – S. Rae, CC BY 2.0

Die Wald-Kuckuckshummel ist vor allem ein Sozialparasit der Wiesenhummel (Bombus pratorum), sowie der Heidehummel (Bombus jonellus). Daneben soll sie aber auch Baumhummeln, Gartenhummeln und die Dunklen und Hellen Erdhummeln parasitieren.

Doch die Wald-Kuckuckshummel sieht der Wiesenhummel nicht ähnlich. Die Arbeiterinnen und die Königin der Wiesenhummel haben orange behaarte Hinterleibs-Tergite T4 und T5 und das 2. Tergit ist gelb behaart. Während bei den Weibchen der Wald-Kuckuckshummel T4 und T5 weißlich behaart sind. Einzig die vordere gelb-gefärbte Querbinde des Thorax haben beide Hummelarten gemeinsam.

Noch größer sind die Unterschiede bei den Männchen: Die Wiesenhummel-Männchen haben ein gelbes Stirnsklerit, der Thorax ist komplett gelb gefärbt, ebenso wie T1 und T2 des Hinterleibs. T3 ist schwarz, T4 bis T6 sind orange behaart. Bei den Männchen der Wald-Kuckuckshummel ist dagegen der Kopf völlig schwarz, der Thorax hat ein vorderes Querband in Gelb oder Orange. T3 und T4 der männlichen Wald-Kuckuckshummel sind schwarz, T4 und T5 weiß oder gelb, und T6 ist zur Hälfte schwarz, hinten aber orange gefärbt.

Bei den weiteren Wirtshummeln der Wald-Kuckuckshummel  sind die Unterschiede teilweise noch größer.

Daraus folgt, dass auch die Wald-Kuckuckshummel ihren Wirtshummeln nicht ähnelt und eine Mimkry-Bildung auch dieser Kuckuckshummel nicht erkennbar ist, mit deren Hilfe sie sich unerkannt ins Nest einer Wirtshummeln einschleichen könnte.

Gefährdung – Ist Bombus sylvestris selten?

In den meisten Regionen Deutschland gehört die Wald-Kuckuckshummel zu den häufigeren Kuckuckshummeln. Trotzdem wird sie vom Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

Bombus (Psithyrus) vestalis – Keusche Kuckuckshummel

Das Foto zeigt eine Keusche Kuckuckshummel Alvesgaspar, Bumblebee January 2008-4, CC BY-SA 3.0

Steckbrief: Alles auf einen Blick

  • Art: Keusche Kuckuckshummel Bombus (Pisthyrus) vestalis
  • Verbreitung: In weiten Teilen Europas, außerdem Nordafrika und Kleinasien (Iran)
  • Wirtshummel: Dunkle Erdhummel
  • Körperlänge: Weibchen bis 21 mm, Männchen bis 16 mm

Verbreitung

Die Keusche Kuckuckshummel Bombus (psythyrus) vertalis hat ein großes Verbreitungsgebiet, welches über Europa hinaus bis Nordafrika und den Iran im Osten reicht. Nordwärts kommt sie in Skandinavien aber nur bis Süd-Schweden vor.

In Irland ist sie sehr selten und wurde erst 2014 dort entdeckt. Weit verbreitet und häufig ist sie hingegen in Deutschland. In der Schweiz gilt ihr Fortbestand als gefährdet, ebenso wie in Belgien.

In Deutschland, Österreich und in der Schweiz sieht man sie vor allem im offenen Gelände vom Tiefland bis zur montanen Stufe.

Merkmale der Keuschen Kuckuckshummel

Die Königin der Keuschen Kuckuckshummel erreicht eine Körperlänge von bis zu 21 mm und eine Flügelspannweite von 37 mm. Die Männchen bleiben mit nur 16 mm deutlich kleiner. Im Gegensatz zu vielen anderen Kuckuckshummel-Arten ist bei B. vestalis die Hinterleibsspitze nicht bauchwärts gekrümmt.

Bei den Weibchen ist das vordere Querband des Thorax gelb gefärbt und die beiden Hinterleibs-Tergite T4 und T5 sind weiß gefärbt, wobei T5 in der Mitte auch schwarz gefärbte Härchen hat. Der übrige Körper ist schwarz behaart.

Im Unterschied dazu sind bei den Männchen die Hinterleibs-Tergite T4 bis T6 weiß gefärbt, wobei T6 in der Mitte auch schwarze Härchen hat.

Unterschiede zwischen der Keuschen Kuckuckshummel und der Dunklen Erdhummel

Die Dunklen Erdhummeln haben kein gelbes Band auf dem vollständig schwarzen Thorax. Das Tergit T2 ist gelb statt schwarz behaart. Diese Unterschiede gelten für alle Geschlechter.

Das Foto zeigt den Hinterleib einer Dunklen Erdhummel

Gefährdung – Ist Bombus vestalis selten?

Nein, die Keusche Kuckuckshummel ist in Deutschland weit verbreitet und nicht selten. Trotzdem ist sie wie alle einheimischen Hummel-Arten in Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt.