Der Buchs hat seit langem seinen festen Platz in unseren Gärten. Er ist pflegeleicht und vielfältig. Dennoch hat er diesen Stellenwert verloren und viele sind derzeit auf der Suche nach einer Alternative zum Buchsbaum. Welche Auslöser es gibt und welche Alternativen es gibt? Wir klären auf.
Warum brauche ich Ersatz für den Buchsbaum?
Der Buchs als Allrounder
Wie bereits erwähnt hat der Buchs einen festen Platz in unseren Gärten. Als niedrige Beet-Umrandung in einem Bauerngarten oder eines Grabes, als Wind- und Sichtschutz in Form einer Buchshecke oder auch als immergrüner, regelmäßig gewachsener oder in Form geschnittener Zierstrauch.
Auch die Knotengärten der Renaissance mit zwei sich jeweils kreuzenden und scheinbar verknoteten Hecken wären ohne Buchs nicht vorstellbar. Der Buchs war immer ein robustes, widerstands- und anpassungsfähiges Gartengehölz – trotz zahlreicher Pflanzenkrankheiten und Schädlingen, welche sich auf den Buchs als Wirtspflanze spezialisiert haben.
Schädling: Buchsbaumzünsler
All dies war kein Problem, bis vor etwas mehr als 20 Jahren die ersten Buchsbaum-Zünsler, eigentlich eine ostasiatische Schmetterlingsart, auf dem Umweg über Italien und die Schweiz auch bei uns auftauchten. Seitdem hat der Buchs in unseren Gärten seinen angestammten Platz verloren.
Man muss das selbst einmal erlebt haben, wie quasi aus dem Nichts die Buchsbaum-Zünsler auftauchen und ihre Larven innerhalb weniger Tagen einen Buchs nach dem andern kahlfressen und damit eine ganze Hecke vernichten, noch bevor man die ersten Gegenmittel besorgen und eine gezielte Bekämpfung beginnen kann.
Dann ist es verständlich, wenn man darüber nachdenkt, auf Buchspflanzen im eigenen Hobbygarten für immer zu verzichten. Viele Gartenbesitzer suchen aus diesem Grund einen ebenbürtigen Ersatz unter anderen Gehölzpflanzen.
Wie finde ich einen gute Alternative zum Buchsbaum?
Der Buchsbaum ist robust und anspruchslos, sehr dekorativ als gleichmäßig gewachsene Solitärpflanze oder als streng in Form geschnittene Hecke. Außerdem ist der Buchs völlig winter- und frosthart und immergrün. Und verständlicherweise sollte das Ersatz-Gehölz dem Buchs nicht nur ähnlich sehen, sondern auch ebenso vielseitig einsetzbar sein.
Dazu gehören mit Sicherheit aber keine Lavendel-Sträucher und Nadelgehölze wie der Lebensbaum Thuja oder die Eibe. Sie werden zwar teilweise von Gartenbaubetrieben als Ersatzpflanzen für den Buchs angeboten, sind aber bereits in ihrem Erscheinungsbild nicht mit dem Buchs gleichzusetzen. Aus diesem Grund gehen wir in diesem Artikel mehr auf Alternativen ein, die auch optisch und in den Anforderungen einen guten, ansprechenden Ersatz bieten.
Hierzu gehören Stechpalmen und Weiden mit ihren zahlreichen Sorten und Varianten.
Japanische Stechpalme Ilex crenata
Ilex crenata var. paludosa
Ilex crenata var. paludosa ist eine Zwergform der Japanischen Stechpalme und wird zwischen 15 und 30cm hoch. Sie ist eine dicht und niedrig wachsende Variante. Mit ihren sehr kleinen, eifömigen und gekerbten Blätter in glänzendem Grün ist sie sowohl im Aussehen als auch in ihren Verwendungsmöglichkeiten dem Buchs sehr ähnlich.
Sie kann als niedrige Beetumrandung optimal eingesetzt werden. Diese niedrige Sorte ist zumindest bis minus 15oC winterhart und frostbeständig. Sie braucht einen sonnigen Platz und verträgt auch längere Hitze- und Trockenperioden im Sommer.
Ilex crenata ‘Convexa‘
Diese Sorte zählt mit einer Wuchshöhe von bis zu 2 ½m und einer Breite von bis zu 1 ½m bereits zu den großen Formen der Stechpalmen. Mit ihren kleinen, blasenartig gewölbten, leuchtend grünen Blättern, den grünlich-purpurnen Trieben und den zahlreichen, glänzend schwarzen Beeren ist die ‘Convexa‘ eine besonders farbenfrohe, blickdicht wachsende Sorte. Sie macht sowohl als regelmäßig gewachsene Zierpflanze in Einzelstellung, als auch als hohe, blickdichte und vor Wind schützende Hecke eine „gute Figur“.
„Sky Pencil“
Die Sorte ‘Sky Pencil‘ gleicht mit ihrem hohen und schlanken Profil eher einer Zypresse, dem landschaftsprägenden Baum der Toskana. Sie könnte im Zeichen der fortschreitenden Klimaerwärmung einen guten Ersatz für eine Zypresse oder einen mächtigen Buchsbaum im mediterranen Garten bieten.
Ilex crenata „Bullata“
Ganz im Kontrast zur schlanken ‚Sky Pencil‘ gibt es die Unterart bullata, die sich in Form einer gleichmäßigen, dicht wachsenden Kugel ähnlich wie ein kugelförmiges Buchs-Gehölz schneiden lässt.
Ilex crenata „Latifolia“
Die Sorte Ilex crenata ‘Latifolia‘ hat, wie der Sortenname vermuten lässt, besonders große, breit eiförmige Blätter in glänzendem Dunkelgrün. Und nicht nur die Blätter sind auffallend. Mit einer Wuchsform von 3m Höhe und der gleichen Breite lässt sich diese Stechpalme sogar in Kubusform schneiden. Die kleinen Beeren sind schwarz glänzend.
Berberitzen als Alternative für den Buchsbaum
Berberitzen mit ihrer Form- und Sortenvielfalt sind ebenfalls ein guter Ersatz für eine formell geschnittene Buchshecke. Andere Wuchsformen wie bei der Japanischen Stechpalme (Ilex crenata) sind mit diesen dornenreichen Berberitzen-Sträuchern allerdings nicht möglich.
Darwin-Berberitze (Berberis darwini)
Diese Berberitze wurde von Charles Darwin auf seiner Forschungsreise mit der Beagle in Südamerika entdeckt. Diese Berberitze wird 3m hoch und ebenso breit. Die kleinen immergrünen, eiförmigen Blätter haben zahlreiche Stachelzähnchen.
Da die Berberitze vom Boden aus bis in die Höhe besonders dicht wächst, eignet sich sich gut als hohe, blickdichte Hecke. Die Hecke dient auch als Wind- und Sichtschutz. Sie ist absolut winterhart, verträgt allerdings keine permanent kalten Winde und auch keinen staunassen Boden.
Diese Drawins-Berebitze kann sowohl an einen sonnigen Platz, als auch im Halbschatten stehen. Man schneidet sie am besten nach der Blüte etwas in Form. Ein regelmäßiger Schnitt ist bei dieser Berberitze aber nicht notwendig. Sie lässt sich vegetativ durch halbreife Stecklinge im Sommer vermehren.
Thunberg- oder Hecken-Berberitze (Berberis thunbergii)
Am bekanntesten und am häufigsten in unseren Gärten angepflanzt ist jedoch die Thunberg– oder Hecken-Berberitze (Berberis thunbergii)
Knäuelfrüchtige Berberitze (Berberis aggregata)
Diese, aus China stammende, Berberitze fällt vor allem durch die dichten Knäuel an leuchtend roten Früchten auf.
Buchsblättrige Berberitze (Berberis microphylla)
In einem Beitrag über Ersatz für den Buchsbaum darf natürlich auch die Buchsblättrige Berberitze nicht fehlen. Ihre Heimat liegt in den Anden, wo sie bis in Höhenlagen von 2.500m ü. NN vorkommt, sowie in Patagonien. Tatsächlich wird sie gerne statt des durch den Buchsbaumzünsler gefährdeten Buchs kultiviert.
Rote Zwergberberitze ‘Atropupruea Nana‘ als Alternative zum Buchsbaum
Die Rote Zwergberberitze ‘Atropupruea Nana‘ verwendet man besonders als kleine Beetumrandung oder in Form geschnittene niedrige Hecke.
Purpur-Weide (Salix purpurea)
Weiden sind schnell wachsende Gehölze und lassen sich auch gut schneiden. Eine besonders schöne Alternative für einen Buchsbaum-Strauch bietet die Pupur-Weide und zwar von Natur aus, ohne dass sie dazu zurecht gestutzt werden muss.
Die Purpur-Weide fällt außerdem durch ihre rötlich gefärbten Zweige auf. Das fällt vor allem im Winter auf, denn die Purpurweide verliert im Herbst ihre Blätter – im Gegensatz zum immergrünen Buchs.
Die Weide kann sogar bis zu 6m in die Höhe wachsen und trotzdem dabei diese Buschform beibehalten. Die Form ihrer Laubblätter ähnelt allerdings überhaupt den Blättern des Buch-Baums. Die Blätter der Purpurweide sind bis zu 12cm lang bei einer Breite von nur 12 bis 20mm. Damit ähneln sie eher den Blättern einer Silberweide.