Apfelfaltenläuse können Apfelbäume stark schwächen und Ernteerträge mindern. Daher ist es wichtig, Apfelbäume regelmäßig zu kontrollieren und die Apfelfaltenlaus bei Bedarf gezielt zu bekämpfen, um größeren Schaden zu vermeiden. Es gibt verschiedene biologische und chemische Methoden.
Welche Schäden richten die Apfelfaltenläuse an?
Auf den von Apfelfaltenläusen befallenen Blättern entstehen an den Stellen, an denen die Läuse saugen, rosa-rote oder gelbliche Flecken. Die Blätter rollen sich nach unten ein und falten sich. Daher haben die Blattläuse ihren Namen „Apfelfaltenläuse“ erhalten.
In diesen charakteristischen Blattfalten findet man die Läuse selbst. Erst bei einer starken Vermehrung werden auch die Äpfel befallen, was sich durch rötlich gefleckte Schalen und manchmal durch eine Deformation der Früchte bemerkbar macht.
Befallskontrollen

Sobald die ersten Blütenknospen aufbrechen, spätestens beim Austrieb der Laubblätter, sollte man den Apfelbaum regelmäßig auf Blattlaus-Befall kontrollieren. Gab es im Vorjahr bereits Befall an diesem Baum, ist es wichtig, die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen noch vor der Apfelblüte einzuleiten.
Wichtig!
Sobald sich die Blätter gefaltet haben, ist eine wirksame Bekämpfung der Apfelfaltenlaus kaum noch möglich.
Andere Fachmeinungen besagen, dass eine Bekämpfung nur dann notwendig ist, wenn auch die Früchte befallen sind und der Geschmack der Äpfel darunter leidet. Dabei wird jedoch übersehen, dass man die Apfelfaltenlaus auf diese Weise niemals vollständig bekämpfen kann.
Mit chemischen Mitteln bekämpfen
Man kann die Apfelfaltenlaus mit chemischen Präparaten bekämpfen.
Naturen® Austriebs-Spritzmittel
Dieses Mittel mit dem Wirkstoff Rapsöl eignet sich zur Bekämpfung der Apfelfaltenlaus noch vor dem Austrieb der Blätter. Es wirkt gezielt gegen die überwinternden Eier und die Larven.
Naturen® Schädlingsfrei Obst & Gemüse
Dieses Mittel enthält ebenfalls den Wirkstoff Rapsöl und ist gebrauchsfertig sowie sofort einsatzbereit. Damit kann man die Eier und Larven der Apfelfaltenlaus während der gesamten Vegetationszeit effektiv bekämpfen.
Unser Tipp!
Wer größere Mengen benötigt, sollte auf das Naturen® Schädlingsfrei Obst & Gemüse Konzentrat zurückgreifen. Dieses muss man vor der Anwendung jedoch gemäß Vorschrift mit Wasser verdünnen.
Bekämpfung der Apfelfaltenlaus mit ihren natürlichen Feinden

Zu den natürlichen Feinden der Apfelfaltenlaus gehören Schlupfwespen und Schwebfliegen. Sorgen Sie dafür, dass in der Nachbarschaft der Apfelbäume optimale Standortbedingungen für die Nützlinge schaffen, indem sie weitere Gehölze und Wildblumen anpflanzen. Vor allem die Doldenblütler wreden von den Schwebfliegen gerne angeflogen.
Hausmittel zur Bekämpfung der Apfenfaltenläuse
Bei schwachem Befall reicht es unter Umständen, wenn man die befallenen und deformierten Blätter absammelt.
Milch
Das in der Milch enthaltene Lecithin legt sich als hauchdünne Schicht über die Blattläuse und wirkt ähnlich wie Rapsöl, indem es den Blattläusen die Luftzufuhr zum Atmen nimmt.
Zur Anwendung mischt man Milch und Wasser im Verhältnis 1:2 und fügt einen Tropfen Spülmittel hinzu. Diese Lösung kann anschließend direkt auf die Blattlauskolonien gesprüht werden.
Schwarzer Tee
Dazu gibt man in 3 Liter kochendes Wasser 6 Beutel Schwarzer Tee und lässt 15 bis 20 min ziehen. Dann lässt man den Schwarztee abkühlen und füllt ihn in Sprühflaschen. Damit wird dann der gesamte Apfelbaum gründlich besprüht.
Sud aus Rainfarn
Dazu lässt man etwa 1 ½ kg blühenden Rainfarn in 10 Litern Wasser einen Tag lang einweichen. Anschließend wird die Lösung eine halbe Stunde lang aufgekocht, danach abgeseiht und abkühlen gelassen. Die gebrauchsfertige Lösung kann dann in eine Sprühflasche gefüllt und zum Besprühen des Apfelbaums verwendet werden.
Wichtig!
Auf keinen Fall sollten man die befallenen Äpfel selbst mit dem Rainfarn-Sud besprühen!
Rainfarn enhält Thujone, die auch für den Menschen giftig sind. Zwar werden diese Nervengifte im biologischen Pflanzenschutz gezielt gegen Schadinsekten eingesetzt, jedoch kann der Verzehr von mit Rainfarn besprühten Äpfeln zu Vergiftungen beim Menschen führen.
Zwiebel-Sud
Eine ähnliche vertreibende Wirkung auf die Apfelfaltenläuse hat auch ein Sud aus Zwiebeln. Dazu werden 80 Gramm klein gehackte Zwiebeln in 10 Liter kochendes Wasser gegeben und etwa drei Stunden lang ziehen gelassen. Anschließend wird der Sud abgeseiht, vollständig abgekühlt und in Sprühflaschen gefüllt, um ihn dann auf den Apfelbaum aufzutragen.
Knoblauch-Sud
Dazu hackt man etwa 150 g Knoblauch-Zehen klein und übergießt sie mit 5 Liter kochendem Wasser. Man lässt sie darin etwa eine halbe Stunde lang ziehen. Danach den Knoblauch-Sud abseihen, abkühlen lassen und in Sprühflaschen füllen.
Brennnessel-Sud
Man mischt frisch geschnittene Brennnesseln im Verhältnis 1:10 mit kochendem, aber weichem Wasser, zum Beispiel Regenwasser. Den Sud lässt man etwa 2 Tage ziehen und rührt zwischendurch um. Danach seiht man ihn ab und verdünnt ihn nochmals im Verhältnis 1:10 mit Wasser.
Wichtig!
Den Sud gießt man bei bedecktem Himmel über die Blätter des Apfelbaums, da sie bei voller Sonne verbrennen könnten.

Vorbeugende Maßnahmen
Einige Apfelsorten sind wenig anfällig für Apfelfaltenläuse: Zum Beispiel Glockenapfel, Idared und Gravensteiner.
Besonders anfällig sind hingegen Boskoop, Florina, Golden Delicious und Jonagold.
Um einen Blattlaus-Befall vorzubeugen, ist es wichtig einige Regeln beim Pflanzen der Bäume zu beachten:
- Apfelbäume sollten genügend Abstand zueinander haben. Am besten pflanzt man sie in einer Mischkultur, bei der sich Apfelbäume mit Kirsch- oder Pflaumenbäumen abwechseln.
- Ein gut durchlässiger Boden aus leichtem Kalk-Lehm-Gemisch stärkt die Widerstandskraft der Bäume. Saure Böden schwächen die Apfelbäume.
- Man düngt nur mit stickstoffarmem Dünger, da Stickstoff die Saftbildung fördert und somit die Vermehrung der Blattläuse begünstigt.

Die Apfenfaltenlaus erkennen
Die Apfelfaltenlaus (Dysaphis sp.) ist in Mitteleuropa weit verbreitet und lebt nur an Apfelbäumen. Sie ähnelt der Mehligen Apfelblattlaus, unterscheidet sich aber durch kürzere Hinterleibsröhrchen. Sie ist bis zu 2,5 mm groß und hat einen grau- bis dunkelblauen Körper, oft mit weißlichem Wachspuder. Junge Läuse sind rosa und färben sich später grau-blau.
Die schwarzen, ovalen Eier legt das Weibchen im Sommer, meist im Juni, in Ritzen der rauen Rinde älterer Apfelbäume ab. Dort überwintern sie. Die Apfelfaltenläuse bleiben den ganzen Sommer am gleichen Baum, anders als andere Blattläuse, die oft die Pflanze wechseln.
Die erste Generation schlüpft, bevor die Mehlige Apfelblattlaus auftaucht. Wenn die Blütenknospen sich öffnen, entstehen die ersten Kolonien an den Blattrosetten, von dort besiedeln sie die neuen Triebe. Die unbefruchteten Weibchen bringen lebende Junge zur Welt und bilden bis zu vier Generationen pro Jahr. In der dritten Generation gibt es neben ungeflügelten auch geflügelte Weibchen. In der vierten Generation dominieren wieder ungeflügelte Weibchen, außerdem treten geflügelte Männchen auf.
Verwandte Arten der Apfelfaltenlaus
Die hier vorgestellte Apfelfaltenlaus Dysaphis devecta nennt man auch Rosige Apfelfaltenlaus. Bei ihr gibt es keinen Wirtswechsel, sie lebt ganzjährig ausschließlich an Apfelbäumen. Verwandte Arten nehmen hingegen auch Wirtswechsel vor:
- Dysaphis anthrisci nimmt einen Wirtswechsel auf den Wiesenkerbel vor.
- Dysaphis braconii wechselt vom Apfelbaum auf Baldrian.
- Dysaphis chaerophylii wechselt zwischen Apfelbaum und Doldenblütler.
- Dysaphis rudicola wechselt zwischen Apfelbaum und Ampfer.